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Kunstverein Braunschweig - Haus Salve Hospes


Lessingplatz 12
38100 Braunschweig
Tel.: 0531 49 556
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-17.00 Uhr
Do 11.00-20.00 Uhr

Ján Mancuska

04.12.2010 - 20.02.2011
Ján Mancuska, geboren 1972 in Bratislava, lebt in Berlin und Prag. 2005 vertrat er Tschechien auf der Biennale in Venedig und war unter anderem auch auf der 4. Berlin Biennale zu sehen. Bei der geplanten Ausstellung im Kunstverein Braunschweig handelt es sich um die erste institutionelle Ausstellung des Künstlers. In seinen meist raumgreifenden Arbeiten nutzt Mančuska Text und Film. Die Wahrnehmung seiner Werke sind daher bedingt auch durch die individuellen Entscheidungen des Betrachters, sich im Raum und der Arbeit gegenüber zu bewegen. Häufig beziehen seine Installationen die Architektur des Ausstellungsortes mit ein oder nehmen verschiedene Anordnungen auf, um für jedes Werke eine ganz spezifische Betrachtungsweise zu schaffen. Im Ausstellungsraum funktionieren die Installationen als eine Sequenz von aufeinander Bezug nehmenden Settings, in welchen Mančuska verschiedene kinematografische Techniken verwendet, um eine Diskontinuität im filmischen Zeit-Raum-Gefüge zu erreichen. Mit seinen assoziativ im Raum zusammengestellten sprachlichen oder bildhaften Fragmenten erzeugt Ján Mančuska so eine signaturhafte Beschreibung von Raum. Unter anderem entstehen auch schaukastenähnliche Objekte, welche die darin vor Lichtquellen arrangierten Filmbildstreifen als Körper einer episodenhaft präsentierten Erzählung ausloten. Mančuskas Objekte, Interieurs und bildhafte Sentenzen erzeugen dabei eine Dramaturgie, die sich in der Vorstellung des Betrachters zu fiktiven, cineastischen Sequenzen verdichtet, was auch Mančuskas aktueller 16 mm Film Double in der Überlagerung paralleler Handlungsebenen und dem Motiv des Doppelgängers evident macht. Ján Mančuska Arbeiten sind konzeptuell auf Sprache und Raum bezogene Installationen. Sie finden erst in ihrer den Betrachter physisch einbeziehenden formalen Lösung eine körperlich fast doppelt bezogene Präsenz. Die Arbeit While I walked across the room ist ein mit weißen Wörtern bedrucktes schwarzes Gummiband, das wie ein Labyrinth auf Augenhöhe durch den Raum installiert ist. Der aufgedruckte Text erzählt einen Gang durch einen Raum, den man selbst, aufgrund der Installation, durch den Raum laufend, lesend, langsam erkundet. Die aufgedruckte Erzählung auf dem Band entspricht jedoch nicht dem Raum in welchem die Arbeit sich befindet. Die beiden Eindrücke, der aus dem Text sich ergebende und der sich aus der Installation ergebende scheinen sich auseinander zu bewegen, finden aber sowohl in inhaltlicher als auch formaler Ebene am Ende des erzählten Textes wieder zusammen. Dies geschieht obwohl Ján Mančuska diese Arbeit nicht für einen speziellen Raum geschaffen hat. Der sich in der Installation befindliche Mensch wird wieder an den Anfang zurückgeworfen, körperlich und auch im Geiste.

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