Nicht nur in den großen Metropolen wie New York, London oder Berlin entsteht interessante Kunst. Die Türkei gilt in Sachen zeitgenössische Kunst nach wie vor als Geheimtipp – obwohl in Istanbul bereits seit 1987 eine Biennale für zeitgenössische Kunst stattfindet. In den letzten 10 Jahren hat sich die türkische Kunst- und Kulturszene allerdings rasant entwickelt, was sich an den Eröffnungen einer ganzen Reihe von Museen und Ausstellungshäusern für Moderne und zeitgenössische Kunst zeigt.
Das Sabanci-Museum (2002), Museum Istanbul Modern (2004), Proje4L /Elgiz Museum of Contemporary Art (2005), ArtCenter Istanbul (2008), Arter (2009) oder SALT (2011) bildeten die Basis für eine der spannendsten Kunstszenen an der Nahtstelle zwischen Europa und Asien, Islam und Christentum, Morgen- und Abendland.
Wie spiegelt sich nun diese kulturelle Schnittstelle in der aktuellen Kunst? Die türkische Moderne stand mit dem westlichen Europa seit jeher in einem Dialog der Annäherung als auch Abgrenzung. So spielt der gesellschaftliche Wandel inmitten unterschiedlicher kultureller Identitäten und historischer Ursprünge in der zeitgenössischen Kunst aus der Türkei eine wesentliche Rolle.
Mit der Ausstellung »Zeichen, gefangen im Wunder« begibt sich der Kunstverein auf die Suche nach wichtigen künstlerischen Positionen, aktuellen Themen und Fragestellungen der türkischen Kunstszene und präsentiert sie als Beispiel interkultureller Kunstproduktion, die nicht an einen geografischen Ort gebunden, jedoch von seinem kulturellen Kontext und seiner Geschichte wesentlich geprägt ist.