In der Ausstellung „THE OVERALL OOOOH“ präsentiert Cally Spooner eine Bühnenkulisse und Off Camera Dialogue (Film), als neue Komponenten ihres laufenden Spielfilmprojekts**, das technische Abhängigkeiten und Technologien des virtuosen gemieteten Körpers thematisiert. Der besondere Fokus liegt auf dem Prozess, der Personen zum Unternehmen werden lässt und umgekehrt das Unternehmen zur Person. „THE OVERALL OOOOH“ inszeniert die Durchdringung von technischer Manipulation der Sprache, die Unterwerfung unter logistische Bedingungen und das Outsourcen von Subjektivität als monströse Produktion.
Der Film „Off Camera Dialogues“ (2014) versammelt Szenen eines fiktiven Werbedrehs. Die textliche Grundlage dazu bilden Interviews und Texte, die Cally Spooner während ihrer Arbeit für eine Werbeagentur mitgeschnitten hat. Die filmischen Sequenzen fokussieren gerade die Momente, die normalerweise nicht zu sehen sind. Sie zeigen die Anpassungsschwierigkeiten, die der Schauspieler an „seinen“ Text hat. Immer wieder sind Korrekturen und Anweisungen durch den Regisseur aus dem Off zu hören, um die einschlägigen Rhetoriken einzuüben. Die beständigen Wiederholungen des Vokabulars verkreuzt Cally Spooner mit entsprechend stilisierten Bewegungsmustern und Gesangssequenzen und beschreibt so eindringlich die allgegenwärtige Konditionierung auf den Leerlauf einer auf standardisierte Formeln verkürzten Sprache. Für den langgestreckten Ausstellungsraum entwarf Cally Spooner Bühnentreppe und einen überdimensionierte Kulissenbau in dem „Off Camera Dialogues“ präsentiert wird.
Bei sämtlichen Arbeiten der Ausstellung handelt es sich um Neuproduktionen für den Kunstverein Langenhagen. Ein besonderer Dank geht an Giles Round.
***Spooners Film ist die abstrahierte Dokumentation of And You Were Wonderful, On Stage ein live Musical, das vom Stedelijk Museum im April 2013, in Auftrag gegeben und produziert wurde, und u.a. von Performa 13, New York und der Tate Modern, London co-produziert wurde.
Cally Spooner war zuletzt in Einzelausstellungen und Präsentationen u.a. in der Tate Modern London, Stedelijk Museum, Amsterdam, Kunsthal Charlottenburg, Kopenhagen, Performa 13, New York (2013); IPS, Birmingham, ICA, London, (2012); Hermes und der Pfau (2011). Gruppenausstellungen umfassen u.a. im Wysing Arts Centre, Cambridge, Centre d’Art Contemporani de Barcelona, Kestnergesellschaft, Hannover (2014), Kunstverein München , KW Institute for Contemporary Art Berlin, Jeu De Paume, Paris (2013), Serpentine Gallery, London (2012). Cally Spooner wurde mit dem Paul Hamlyn Foundation Preis für Künstler_innen 2013 ausgezeichnet und ist für The Future Generations Art Prize, 2014 nominiert.