Der in Berlin lebende Künstler Jens Wolf (geb. 1967, Heilbronn) belegt in seinen geometrisch-abstrakten Bildern in gewisser Weise die Präsenz Konkreter Kunst heute. Doch mögen seine Motive auch an Klassiker wie Josef Albers, Konstruktivismus oder Hard Edge erinnern, sprengt Jens Wolf hintergründig deren Eigenschaften: deformiert, fragmentiert oder lässt über seinen bevorzugten Bildträger (Sperrholzplatten) die geometrischen Formen mit einer unruhigen Maserung kollidieren, gibt den streng gezirkelten Kompositionen den Anschein von Trash, indem er Bild- und Farbkanten ausgefranst und abgenutzt erscheinen lässt. In der Summe dieser produktiven "Fehler" vermittelt der Künstler Distanz und entwickelt seine autonome visuelle Rhetorik, die auf formaler und konzeptueller Präzision basiert.