"Unsere Kunstsammlungen sind das handgreifliche Ergebnis unserer Reisen."
Jede private Sammlung hat ihre eigene Geschichte und jede ist so individuell wie die Menschen, die sie zusammengetragen haben. Warum sammeln Menschen Kunst? Aus welchen Motiven heraus entsteht eine Kunstsammlung? Die Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages der Sammlerin und Stifterin Marianne Langen (7.12.1911 - 14.2.2004) will anschaulich machen, aus welcher Haltung heraus Marianne und Viktor Langen ihre einzigartige Kollektion mit Werken aus ganz verschiedenen Kulturkreisen zusammengetragen haben.
"Wir wollten die großen Kulturen mit eigenen Augen sehen."
In Kontakt mit fremden Kulturen kam Marianne Langen auf ihren ausgedehnten Fernreisen, die sie bereits als junge Frau und später mit ihrem Mann unternahm. So intensiv sich Marianne und Viktor Langen mit der Kunst ihrer eigenen, westlichen Kultur beschäftigten, so unvoreingenommen und neugierig ließen sie sich auf die Kunst fremder Kulturen ein. Sie begriffen Kunst als Schlüssel zum Verständnis der Welt und aus dieser Haltung heraus haben sie Kunst gesammelt. Die Ausstellung will diesen persönlichen, weder vom Kanon der Kunstgeschichte noch vom Kalkül des Kunstmarkts geleiteten Ansatz zu Sammeln anschaulich machen.
"Unsere Sammlung ist vielfältig, aber trotzdem unverwechselbar."
Neben den 300 Werken der Sammlung "Malerei des 20. Jahrhunderts" und der in Europa einzigartigen Japansammlung umfasst die Sammlung Viktor und Marianne Langen über 100 buddhistische Skulpturen aus Indien, Kambodscha und Thailand sowie über 130 Objekte präkolumbischer Kunst. Hinzu kommen kleinere Gruppen chinesischer, koreanischer, afrikanischer, ozeanischer, ägyptischer, alt-griechischer und alt-persischer Kunst. Die Ausstellung gibt erstmals einen repräsentativen Überblick über alle Sammelgebiete.
"Das größte Kunstwerk, das ich jemals gekauft habe."
Marianne und Viktor Langen haben mit ihrer Kunst gelebt. Ihre Wohnhäuser in Meerbusch und Ascona waren voller Bilder und Skulpturen, die periodisch ausgetauscht wurden. 1979 richtete das rheinische Sammlerehepaar in Ascona ein Privatmuseum ein, in dem es seine Sammlung japanischer Rollbilder unterbrachte. Seit 2004 befindet sich die Sammlung Langen im Kunst- und Ausstellungshaus der Langen Foundation. Das von Marianne Langen initiierte und gestiftete Gebäude liegt auf einer ehemaligen NATO-Basis auf der Museumsinsel Hombroich. Entworfen wurde es von dem japanischen Architekten Tadao Ando. Das Gebäude sei das "größte Kunstwerk, das ich jemals gekauft habe", hat Marianne Langen einmal gesagt. Leider hat sie die Eröffnung nicht mehr erleben können.