Der Titel „Wahlverwandtschaften“ signalisiert eine Neuerung: Zum ersten Mal zeigen wir in der Überblicksschau etablierte Duisburger Positionen sowie eine Auswahl von jungen Talenten aus Nordrhein-Westfalen. Als Referenz dient Goethes Roman „Wahlverwandtschaften“ (1809), der die Geschichte zweier Paare beschreibt, die sich jeweils in den Partner des anderen verlieben und so in den Konflikt zwischen Leidenschaft und Vernunft geraten. Ursprünglich entstammt der Begriff aber den Naturwissenschaften: „Wahlverwandtschaften“ bezeichnet hier einen Vorgang, der beim Zusammentreffen zweier chemischer Verbindungen ausgelöst werden kann. Bei ausreichend starker Anziehungskraft lösen sich die Bestandteile dieser Verbindung voneinander, um sich mit einem frei gewordenen Partner der anderen Verbindung zu vereinigen. So ist der Titel zugleich auch das Motto für die Ausstellung, in der neue Verbindungen entstehen. Das zentrale Anliegen der Ausstellung „Wahlverwandtschaften“ ist die Begegnung mit jungen Künstlern und neuen Positionen, die die Kunstszene in Duisburg und der Region inspirieren und bereichern.