Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten der Sammlung, die sich durch ihre Bewegung im Raum bzw. filmische Bewegung auszeichnen. Zu sehen sind u.a. Werke von Lynn Hershman Leeson, Stephan von Huene, Aernout Mik, Yves Netzhammer, Nam June Paik, Keith Sonnier, Bruce Nauman, Jean Tinguely und Jochen Gerz. Gemeinsam ist ihnen, dass sie die gewohnte Trennung zwischen Betrachter und Kunstwerk in Frage stellen: Sie setzen einen aktivierten Betrachter voraus, der auf unterschiedliche Weise zum Teil des Werkes wird, entweder räumlich wie in den Arbeiten von Netzhammer und Mik oder aber durch seine / ihre Aktivität.
Nicht nur das Kunstwerk gerät in Bewegung, sondern auch die Betrachter, wie zum Beispiel bei der interaktiven Skulptur von Lynn Hershman, die erst durch den Blick des Betrachters in Gang gesetzt wird. Jean Tinguely ist gewissermaßen der Altmeister dieser Entwicklung. Er schuf seit 1959 die Malmaschinen, mit denen die Besucher selbst abstrakte Kunstwerke herstellen können. Das Duisburger „Märchenrelief“ mit seinen Schrott- und Abfallprodukten (1978) ist ein hintergründiger Kommentar der Technikeuphorie der damaligen Zeit. Gemeinsam ist den Künstlern der Ausstellung „Moving Sculptures“ der Entwurf einer poetischen Welt, die ihren eigenen Regeln folgt.