27.04.2012 - 29.07.2012
Im Winter 1973 war der in Brooklyn geborene Maler und Objektkünstler Paul Thek (1933-1988) im LehmbruckMuseum zu Gast: Zusammen mit seiner Installation "Ark, Pyramid - Christmas" ("Die Krippe"), eine Weiterentwicklung seines an der documenta 5 in Kassel (1972) realisierten Raumes, hat Thek erstmals auch ein eigenes Theater in der Form eines Krippenspiels mit Waisenkindern aufgeführt.
Auch dieses Stück, stark beeinflusst von Robert Wilsons "Deafman Glance", in dem Thek zwei Jahre zuvor selbst mitgespielt hat, wird nun, knapp 40 Jahre später, Zentrum der Ausstellung "Paul Thek, in Process" sein, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu späterem Zeitpunkt auch im Kunstmuseum Luzern und dem Moderna Museet Stockholm zu sehen sein wird. Die erste Station ist nicht zufällig, war das LehmbruckMuseum nicht nur Ort von Theks Installation und Performance, es war auch das erste Museum in Deutschland, das Arbeiten des 1933 geborenen Künstlers angekauft hat.
Halb Dokumentation, halb Ausstellung, stellt "Paul Thek, in Process" zwar Theks Kunstwerke und Werke anderer Künstler_innen aus seinem direkten Umfeld in den Vordergrund, das Projekt zeigt auch mit Briefwechseln, Fotografien vom Aufbau, Filmen und Interviews, was damals im LehmbruckMuseum geschah. So werden unter anderem Fotografien des Krippenspiels am Original-Schauplatz im Lehmbruck-Trakt Theks Aktion wieder aufleben lassen.