29.10.2009 - 28.02.2010
Einer der bekanntesten französischen Künstler des 18. Jahrhunderts ist der Bildhauer Jean-Antoine Houdon (1741–1828). Als beispielgebender Künstler der Aufklärung widmete auch er sich ihrem zentralen Anliegen, neue Formen für alte Motive zu finden. Die Ausstellung gliedert sich in zwei Teile: Die von Houdon geschaffene "Frileuse", die "Fröstelnde", gehört zu den berühmtesten Skulpturen ihrer Zeit. Sie verkörpert den Winter und wurde als Pendant zur Darstellung des "Sommers" entworfen. Die beiden Skulpturen bilden das Zentrum der Ausstellung, da sie den paradigmatischen Wandel, den die aufklärerische Kunst in Abgrenzung zum Barock vollzog, beispielhaft demonstrieren können. Der zweite Teil beleuchtet die Persönlichkeit Houdons unter einem neuen Aspekt, dem vom Künstler verwendeten Material. Houdons Porträtbüsten, für die er bereits bei seinen Zeitgenossen berühmt war, werden in diesem Zusammenhang mit Werken der Bildhauer Jean-Baptiste Pigalle, Augustin Pajou, Jean-Jacques Caffieri und Jean-Baptiste II. Lemoyne verglichen. Mit dem Thema der neuen Form rückt auch die Oberflächenmodellierung des jeweils gewählten Materials – Marmor, Bronze, Terrakotta oder Gips – in den Blick.