15.12.2011 - 22.01.2012
Im Rahmen des Programms Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut der Kulturstiftung der Länder und der Kulturstiftung des Bundes (KUR) wurden zwei Tafeln von Pietro Perugino aus der Sammlung des Lindenau-Museums restauriert.
Die beiden großformatigen Tafeln des umbrischen Meisters und Lehrers Raffaels, Pietro Perugino, die größten der Sammlung, stellen nach neuester Forschung die heilige Margarethe von Antiochia und den seligen Franziskus von Siena dar. Sie gehörten ursprünglich zum Hochaltar von Santissima Annunziata in Florenz, einer Kirche des Servitenordens und einer der populärsten in der Stadt. In der Ausstellung können die Besucher die Schritte der Restaurierung, aber auch die Gestalt und die Ausmaße des Altars sowie sein Bildprogramm nachvollziehen. Die in Florenz lebende Kunsthistorikerin Dr. Wiebke Fastenrath Vinattieri hat intensiv über den Altar geforscht: über seine Geschichte und über die drei Künstler, die an ihm beteiligt waren. Sie bringt nach ihrem Studium der Quellen und nach genauer Analyse des Sichtbaren neue Aspekte zu seiner Rekonstruktion vor: vornehmlich zur Ikonographie, zur Form und Formwandlung sowie zu den Raumbeziehungen. Sie entwickelte zudem die Grundlagen für eine Zeichnung sowie eine 3D-Visualisierung des Hochaltars, die von Tilman Kuhrt und Thomas Schneider von der Leipziger School of Design ausgeführt wurden. Die Restaurierung der Tafeln durch den freiberuflichen Altenburger Diplom-Restaurator Johannes Schaefer brachte zusätzliche Erkenntnisse mit sich und unterstützte die kunsthistorische Forschung.
Im Zusammenhang mit der Ausstellung erscheint das "Bulletin Nr. 2, Frühe italienische Malerei im Lindenau-Museum Altenburg", das die Restaurierung dokumentiert und den neuesten Stand der kunsthistorischen Forschung vorstellt.