10.05.2009 - 05.07.2009
Bereits 1985, anlässlich der Verleihung des Kulturpreises der Stadt Koblenz, trug der 1996 verstorbene Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Ludwig seine Vision eines Museums für zeitgenössische Kunst am „Deutschen Eck” vor. Im Jahr 1992 war es soweit: Das Ludwig Museum widmet sich ausschließlich der zeitgenössischen Kunst, wobei der Fokus auf der französischen Kunst nach 1945 liegt (Pablo Picasso, Robert Combas, Jean Dubuffet, Pierre Soulages, Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle etc.). Damit hat das Ludwig Museum innerhalb Deutschlands sein Alleinstellungsmerkmal. Wie in einem dialogischen Zueinander bereichern deutsche (von Bernard Schultze bis Lore Bert) wie auch amerikanische Positionen (Jasper Johns, Willem de Kooning, Frank Stella etc.) dieses Spektrum.
Im Laufe der letzten Jahre konnte die Sammlung durch diverse Schenkungen (z.B. im Jahr 2008 Fotoarbeiten der in Hamburg lebenden Bulgarin Pepa Hristova sowie die Skulptur „Fatty“ des Chinesen Mu Boyan) und Neuerwerbungen (u.a. Patrick Raynaud, Jacques Monory, Olivier Debré) sinnvoll ergänzt und erweitert werden.
Das Ludwig Museum erfährt jetzt durch einen Tausch mit dem Kölner Museum Ludwig eine Erweiterung seiner Sammlungsbestände - sicherlich nicht nur vor dem Hintergrund, dass Wechsel und neue Sichten auf Sammlungsbestände stets neu aktiviert werden müssen, sondern auch im Hinblick auf die eigenen Ausleihmöglichkeiten, die ihrerseits die Zusammenarbeit mit vergleichbaren Institutionen erst ermöglichen werden. So entstand vor mehr als eineinhalb Jahren zwischen dem Museum Ludwig in Köln und dem Ludwig Museum in Koblenz ein Dialog, der auf einen langfristigen Tausch bestimmter Werke ausgerichtet sein sollte, um das Profil jedes der beiden Institutionen zu stärken. Bereits bei der Neueröffnung des Museum Ludwig in Köln im Jahr 2001 lieh das Ludwig Museum drei Hauptwerke aus (Daniel Buren, Pierre Klossowski, Robert Filliou), die dann in gegenseitigem Einverständnis in Köln verblieben.
Um diese so entstandene Lücke der Sammlung in Koblenz schließen bzw. um auch neue Akzente setzen zu können, werden nun weitere Werke aus dem Bestand aus Köln nach Koblenz kommen. Dazu gehören u. a. Werke von Arman, Jim Dine, Konrad Klapheck, Richard Lindner und Andy Warhol.
Die Ausstellung „Von Arman bis Andy Warhol” ist zum einen eine Neupräsentation von Werken, die nun als Bestandserweiterung in das Ludwig Museum integriert werden, als auch eine Exposition von Werken, die zum Teil schon seit längerem nicht mehr ausgestellt wurden (Jean Olivier Huxleux, Peter Klasen, Gérard Garouste etc).
Erstmals entsteht aus diesem Anlaß ein Bestandskatalog, der 100 Werke als ein “Best of ” präsentiert.