Die Sonnenallee in Neukölln ist heute ein kulturell lebendiger und sozial vielschichtiger Kosmos, ein Berliner Bazar und vor allem in der Berliner Stadtgeschichte ein einzigartiger Ort. Sie trägt die Spuren der Industriellen Arbeitersiedlungen in gedrängten Mietskasernen der Gründerzeit, eines Grenzübergangs zwischen Ost und West und ist heute Meltingpot der Ghettoisierung/Gentrifizierung einer sich wandelnden Großstadt.
Die SchülerInnen der Carl-von-Ossietzky-Schule begaben sich auf eine Zeitreise ins alte Berlin, untersuchten Arbeits- und Lebensverhältnisse damals und heute. Im Märkischen Museum wurden sie zu Kartographen von Stadt und Arbeit im Wandel der Zeit. Im Stadtraum führten sie Interviews mit den arbeitenden Menschen der Sonnenallee, die sie auch fotografierten.
Die jungen Forscher verglichen das Heute mit historischen Beschreibungen und Fotografien um 1900, bspw. des Fotografen August Sanders. So gerüstet bauten die Jugendlichen modellhaft ein kleines Stück Sonnenallee und der damaligen Kaiser-Friedrich-Straße nach. Das regte sie auch dazu an, Wünsche und Ängste bezüglich der eigenen Arbeit und Zukunft – ihrer eigenen möglichen Sonnenallee – zu formulieren.