In seinem exklusiv für Marta Herford entwickelten Projekt „52 Wochen, 52 Städte“ nimmt Iwan Baan den Betrachter mit auf eine einjährige Fotoreise um die Welt – immer auf der Suche nach den besonderen Lebensräumen und herausragenden Bauprojekten.
Bereits in der Ausstellung „Richard Neutra in Europa (2010)“ war Iwan Baan im Marta Herford mit einigen prägnanten Gebäudeaufnahmen vertreten. Inzwischen prägt er „unser Bild der Architektur wie kein Zweiter“ (Süddeutsche Zeitung) und ist weltweit höchst erfolgreich tätig, u. a. für Rem Koolhas, Herzog & de Meuron, Toyo Ito oder Zaha Hadid. Charakteristisch für seine Bildsprache ist die Thematisierung der engen Beziehung zwischen Mensch und Architektur, zwischen sozialer Nutzung und den unterschiedlichen räumlichen Situationen.
Im Zentrum der Ausstellung stehen 52 Fotografien aus dem vergangenen Jahr, die von persönlich gesprochenen Erzählungen von ihm begleitet werden. Es sind einfühlsame Begegnungen mit ebenso alltäglichen wie ungewöhnlichen Orten überall auf dem Globus, die Baan zu einem engagierten Kommentar der menschlichen (Über-)Lebensstrategien verdichtete. So wurde beispielsweise seine Dokumentation eines 45-stöckigen, unvollendeten Wolkenkratzers in Caracas, in dem rund 750 Familien „extra-legal“ in einem „vertikalen Slum“ wohnen, zu einem der bekanntesten Projekte des Fotografen. Nicht nur hier werden die Grenzen zwischen Architekturdokumentation und der Interpretation sozialer Lebensräume fließend.