08.05.2010 - 01.08.2010
Der österreichisch-amerikanische Architekt Richard Neutra (*1892 in Wien, †1970 in Wuppertal), einer der wichtigsten Vertreter der "klassischen Moderne", wurde vor allem durch seine Häuser in Südkalifornien berühmt. In seinen Entwürfen verband er variable erscheinende Raumordnungen mit großflächigen Glasfronten zu hellen, durchlässigen Ensembles, die er mit großer Sensibilität in sorgfältig arrangierte Gärten und Landschaften bettete.
Erstmalig überhaupt werden Bauprojekte gezeigt, die Neutra in seinen letzten 10 Schaffensjahren (1960 – 1970) in Europa realisierte. Hier schuf er acht Villen, vier davon in der Schweiz, drei in Deutschland und eine in Frankreich sowie zwei Wohnsiedlungen (Quickborn und Walldorf). Prominente Auftraggeber waren u.a. der ZEIT-Verleger Gerd Bucerius ebenso wie Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Zum ersten Mal werden auch sieben ungebaute Projekte dokumentiert, die erst während den Recherchen zu dieser Ausstellung im Nachlass entdeckt wurden – so etwa ein Entwurf für ein Wohnhaus für die Familie Henkel in Düsseldorf.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Archiv der University of California in Los Angeles und Dion Neutra, dem Sohn und Partner des Architekten, sowie mit einem eigens von Klaus Leuschel zusammengestellten Expertenteam (Hubertus Adam, Joachim Driller, Lilian Pfaff und Rolf Ahnesorg).