Der amerikanische Künstler Mark Dion thematisiert mit seiner künstlerischen „Forschungsarbeit“ zur Natur, seiner Sammelleidenschaft und seinen präzisen ökologischen Fragestellungen das uralte Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt.
Er verfällt dabei jedoch keiner romantisch verklärten Natursehnsucht, sondern stellt gezielt die überlieferten Denk- und Lehrsysteme in Frage: „Meine Werke sind nicht über die Natur, sondern über die Idee von Natur“ (Mark Dion).
Mit philosophischer Schärfe, Humor und großer Sinnlichkeit verwandelt der Künstler die Gehry-Galerien in einen Rundgang aus naturkundlichen Laboren, musealen Lagern und geheimnisvollen Jagdgebieten: Detailreich ausgestattete Hochsitze beschreiben den Jäger als fachmännischen Naturkenner und lustbetonten Waidmann zugleich. Immer wieder versetzt sich der Künstler in die Rolle des Forschungsreisenden, der in einem Gefühl zwischen faszinierter Neugier und Angst vor dem Fremden, neue Welten erschließt.
Andernorts findet Mark Dion ein drastischeres Bild für die heute vielleicht mehr denn je fortschreitende Umweltzerstörung. Ein mobiles Diorama mit Wisent und Wolf oder eine Volière mit lebenden Vögeln lassen die Natur oder ihre Repräsentanten direkt in die Ausstellungsräume einziehen.
Neben vielen internationalen Ausstellungsbeteiligungen war der 1961 geborene Künstler u. a. 1997 mit einem großen Beitrag an der Biennale in Venedig und 2012 an der documenta 13 in Kassel beteiligt.