Wenige Maler erfinden ihr Werk so regelmäßig neu wie der 1954 in Norwegen geborene Olav Christopher Jenssen seit fast dreißig Jahren.
Seine Bildwelten verblüffen stets aufs Neue mit belebend frischen Abstraktionen, feinsten Liniengespinsten und kräftig getönten Farbwelten. Häufig wirken seine Bilder dabei wie Ausschnitte aus einem lebendigen Kosmos: Inwieweit der Betrachter darin Geheimnisse ahnt oder ihnen eine konstruktive Form des Unbekannten unterstellen möchte, bleibt ihm selbst überlassen.
Die Ausstellung “Enigma” ermöglicht ebenso intensive wie sinnliche Blicke in eine sich malerisch formende Welt. Sie positioniert sich von Werk zu Werk, von Serie zu Serie immer wieder eigenständig, um sich dann mit wenigen reduzierten und nicht selten unerwarteten Mitteln weiter zu entwickeln. Ähnlich einem breiten Strom, der sich aus einzelnen Bächen speist, entsteht Jenssens Œuvre wie aus einer sich ständig neu verzweigenden Kette von Variationen zur Malerei, die Imagination und Erinnerung, Lebendigkeit und Kunst miteinander in Beziehung setzt.
Die Ausstellung mit fast 200 überwiegend großformatigen Gemälden und Werken aus der Zeit von 1985 bis 2012 bietet einen lebendigen Querschnitt durch Jenssens beinahe gesamtes malerisches, zeichnerisches und skulpturales Schaffen.