Gerade in der jüngeren Zeit gewinnt die Shan-shui-Tradition, die chinesische Berg-Wasser-Malerei, wieder an Bedeutung. Zeitgenössische KünstlerInnen aktualisieren das Genre und übertragen es auf die Medien Fotografie, Skulptur, Installation, Video und Performance.
Die Landschaftsmalerei in China blickt auf eine 1500-jährige Geschichte zurück. Sie konzentriert sich nicht auf ein getreues Abbild einer sichtbaren Außenwelt, sondern spiegelt das innere Erleben des Malers. Die gegensätzlichen Pole Berg und Wasser, das Massive und das Flüssige, werden stellvertretend für das Gleichgewicht in der Welt in einen dynamischen Austausch gebracht.
Die eingeladenen Künstler reflektieren die der Harmonie verschriebene Tradition und entwickeln ebenso fremdartige wie bildgewaltige Erfahrungswelten, die über nationale Grenzen hinweg Natur zum Träger von individuellen Ordnungssystemen und Idealen, aber auch von Um- und Aufbrüchen machen.