Das Kunstmuseum Ahlen und das Museum Marta Herford präsentieren ein gemeinsames Ausstellungsprojekt zur gegenwärtigen Bedeutung der Collage und der damit verbundenen Ausdrucksformen in der Kunst.
Zwei Museen, zwei Städte, eine Verbindung: Gleich in zwei renommierten Ausstellungshäusern in NRW wird die Arbeitstechnik der Collage in Form eines einmaligen Kooperationsprojekts neu befragt – ein weniger systematischer als kursorischer Streifzug durch die Geschichte von den Anfängen in den 1910er Jahren bis in die zeitgenössischen Neubelebungen.
Im Gegensatz zu den historischen Ausgangspunkten ist dabei die Collage weniger an den Einsatz von Papier und Schere gebunden, sondern manifestiert sich in einer lebendigen Auseinandersetzung jenseits von Genre- und Materialgrenzen. Fast hat es den Anschein, als entsprächen diese Techniken mit Schnitt und Zusammenfügung einmal mehr einem zeitgenössischen Lebensgefühl. In einer heterogenen, in ihrer Komplexität nahezu nicht mehr vollständig zu erfassenden Welt, erhält das Fragment eine neue Funktion, zwischen Rekonstruktion und Neuschöpfung von Ganzheiten.
„Ruhe-Störung“ orientiert sich an Spannungsfeldern zwischen Analyse und Synthese, Reduktion und Akkumulation, Destruktion und Konstruktion, Entwertung und Be- bzw. Aufwertung. Protest und Widerstand, Unruhe und Aufbrüche, Fluchten und Träume, Recycling und Erneuerung, Vielstimmigkeit und Kakophonie, Raumaneignung und Weltenbau bilden thematische Schlaglichter, denen die Ausstellung folgt.