Retrospektive zum Gesamtwerk des Künstlerkolonie-Mitglieds der ersten Stunde: Mit Hans Christiansen (1866-1945) ist ein ebenso vielseitiger wie exemplarischer Jugendstilkünstler neu zu entdecken, der auf der Mathildenhöhe Darmstadt zu seiner Berufung fand.
Hans Christiansen zählt zu den wichtigsten Vertretern des Jugendstils, insbesondere mit seinen Entwürfen auf dem Gebiet des Kunstgewerbes. In Paris zum Künstler gereift, wurde er 1899 von Großherzog Ernst Ludwig nach Darmstadt berufen, wo er zu den ersten sieben Mitgliedern der Künstlerkolonie gehörte. Auf der Mathildenhöhe blühte er auf und tat sich als genuiner Gesamtkunstwerker in Malerei, Architektur und angewandter Kunst sowie als Gestalter von Lichterfesten hervor. Erstmals ist die ganze Bandbreite dieses vielseitigen Künstlers erfahrbar: Die Retrospektive präsentiert sein Haus auf der Mathildenhöhe, Zimmereinrichtungen, Glasfenster, Schmuck, Plakate, Gemälde, Zeichnungen, Textilkunst und Keramik in verschiedenen Raum-Ensembles – darunter auch bislang Unbekanntes wie seine Mode- und Plakatentwürfe aus den 1920er Jahren.
Die bedeutende Werkschau, die erste überhaupt zu Hans Christiansen, wird in gleich vier deutschen Institutionen zu sehen sein. Den Auftakt macht die Mathildenhöhe Darmstadt als erste Station, dann folgen das Berliner Bröhan-Museum, das Museum Villa Stuck in München und der Museumsberg Flensburg, wo die Ausstellungstournee kurz vor dem 150. Geburtstag des Künstlers in seiner Heimatstadt enden wird.