Für seine bislang umfassendste Einzelausstellung weltweit realisiert Marcel van Eeden auf der Mathildenhöhe Darmstadt eine spannungsreiche Totalinstallation, in der sich Zeichnung und Raum ebenso wie Realität und Fiktion kunstvoll verzahnen. Erstmals sind die wichtigsten Erzählstränge vereint, die der niederländische Künstler seit 2004 Tag für Tag nach Fotos, Filmen und Textfragmenten angelegt hat: 13 Serien mit 660 Zeichnungen, darunter eine ganz neue, eigens für die Mathildenhöhe Darmstadt geschaffene Serie. Hinzu kommen skulpturale Objekte, Filme, ein raumfüllendes Videospiel mit Modell und Produktionsmaterialien sowie eine große Architekturskulptur als Kinobox. Marcel van Eeden verwandelt das Ausstellungsgebäude mit niedrigen Gängen und hohen Hallen in ein veritables Labyrinth der Erinnerung. Es ist ein auch für den Künstler unbekanntes Terrain: Denn für sein Werk nutzt van Eeden ausschließlich Bild- und Textvorlagen, die vor seinem Geburtstag, dem 22. November 1965, entstanden sind. So wie in seinen Serien reale Persönlichkeiten in fiktive Erzählungen verwoben werden, so wird auch das Ausstellungsgebäude der Mathildenhöhe zu einer außergewöhnlichen Bewusstseinsmaschine für Geschichte und Geschichten transformiert