26.05.2011 - 21.08.2011
Die Ausstellung präsentiert rund 40 Arbeiten von Kurt Schwitters
(1887–1948) und 30 Arbeiten sowie Materialien von Ray Johnson
(1927–1995) aus Privatbesitz. Erstmals begegnen sich in dieser
außergewöhnlichen Präsentation Werke dieser beiden Künstler,
die sich in starker Intensität der Collage-Technik verschrieben
haben. Dabei besticht nicht nur die Individualität der Konzepte,
sondern auch die faszinierende Möglichkeit, bei aller Unterschiedlichkeit Gemeinsamkeiten zu entdecken. Schwitters, der den Großteil seiner Kunstproduktion nach einem Fragment der
Druckzeile "Commerz- und Privatbank" "Merz" nannte, zählt
heute zu den weltberühmten Klassikern der Moderne. Mit seinen
Collagen und Assemblagen, die er aus Zeitungsausschnitten,
Fahrkarten, Reklame und Abfall zusammenfügte, schuf er Werke,
die sich durch ihre ausgeklügelte Komposition, ihre Farbästhetik
und ihren Bildwitz auszeichnen. Mit der Erfindung der "New York Correspondence School" 1963 gilt Ray Johnson als
Gründer der internationalen Mail-Art-Bewegung. Seine Kunst
ist geprägt von Dada, Pop Art, Fluxus und Konzeptkunst. Seine
Collagen nannte er Moticos und sah sie für eine Präsentation
in Museen und Galerien vor. Zugleich versandte er unzählige
Arbeiten per Post an ein riesiges Netzwerk - Briefe mit Texten
und Motiven, die zugleich auch in verwandelter Form in seine
Collagen integriert wurden. Seit den 1970er-Jahren arbeitete er
zurückgezogen in seinem Atelier auf Long Island, wo er seine
Collagen, die er von nun an der Öffentlichkeit verbarg, einem
stetigen Bearbeitungsprozess unterzog. Erst nach seinem Tod
entdeckte man in seinem Haus seinen umfangreichen Nachlass.