Max Ernst Museum Brühl, Foto: Hans Theo Gerhards
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Max Ernst Museum Brühl

Max Ernst Museum Brühl, Foto: Hans Theo Gerhards
Max Ernst Museum Brühl, Foto: Hans Theo Gerhards
Max Ernst Museum Brühl, Foto: Hans Theo Gerhards
Max Ernst Museum Brühl, Foto: Hans Theo Gerhards

Comesstraße 42 / Max-Ernst-Allee 1
50321 Brühl
Tel.: 2234 9921 555
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-18.00 Uhr
1. Do im Monat 11.00-21.00 Uhr

Das 20. Jahrhundert - Werke von Max Ernst aus der Schneppenheim-Stiftung

07.07.2013 - 13.04.2014

Seit Eröffnung des Max Ernst Museums in Brühl im September 2005 besteht eine enge Beziehung zur Stiftung Schneppenheim zur Förderung des Max Ernst Museums. Die vom Stifter Dr. Peter Schneppenheim nach dem Verkauf seiner umfangreichen Sammlung von illustrierten Büchern und Druckgrafiken von Max Ernst ab 2001 noch ergänzend zusammengetragenen grafischen Werke fanden hier ihren Ort und stehen dem Museum als Leihgaben zur Verfügung.
Im Zusammenhang mit der im Januar 2013 durch Peter Schneppenheim erfolgten Schenkung des bedeutenden Max Ernst-Gemäldes »The Twentieth Century« (Das zwan-zigste Jahrhundert) von 1955 an das Max Ernst Museum Brühl des LVR ist auch die Vergrößerung des Kunstbestandes seiner Stiftung zu sehen, die wenige Monate zuvor durch exquisite Gemälde des Künstlers eine außerordentliche Bereicherung erfuhr. Dem dadurch gesetzten Signal einer erweiterten Förderung des Max Ernst Museums durch Leihgaben entsprechend, wird nun dieser Fundus erstmals in Form einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Damit wird zugleich das subjektive Profil der Sammlung Schneppenheim jenseits seiner in die Stiftung Max Ernst eingegangenen, umfangreichen grafischen Kollektion gewürdigt.
Für Peter Schneppenheim war das Schlüsselerlebnis seiner Sammlertätigkeit der Besuch der Retrospektive, die 1951 von der Stadt Brühl zum 60. Geburtstag des Künstlers im Schloss Augustusburg veranstaltet wurde. Es war die bis dahin größte Ausstellung von Max Ernst überhaupt. Sie vermittelte einen umfassenden Überblick über das Schaffen von Max Ernst. Schneppenheims Faszination für die Bilder, die er überwiegend zum ersten Mal im Original bewundern konnte, war groß. Aus dieser spontanen Begeisterung heraus wurde schließlich – von Max Ernst – „eine vorab gar nicht geplante, dann jahrzehntelange Sammlertätigkeit" ausgelöst: „Aus dem anfangs interessierten Laien wurde bald ein lernbegieriger, passionierter Sammler."
Der Titel »Das 20. Jahrhundert« verweist nicht nur auf die vieldeutig dunkle Darstellung des Gemäldes, sondern auch auf das Jahrhundert, in dem Max Ernst seine einzigartigen labyrinthischen Bildwelten schuf, die auch heute noch, im 21. Jahrhundert, von ihren formalen wie inhaltlichen Erfindungsreichtum künden und uns immer wieder in den Bann ziehen. Das Motiv der Landschaft ist ein grundlegendes Thema des Künstlers. Peter Schneppenheims erstes Ölbild von Max Ernst in seiner Sammlung ist »Les antipodes du paysage« (Die Antipoden der Landschaft), bei dessen Erwerbung seine Ehefrau Edith Schneppenheim eine ungewöhnliche Rolle spielt. Es war Ausgangspunkt für sein anhaltendes Interesse für dieses malerische Sujet. Ist doch die Landschaft besonders in der Tradition der Romantik zugleich Spiegel der Seele und öffnet den Blick nicht nur zur Außen-, sondern auch zur Innenwelt. Und in der Aufforderung der Bilder, diese Bezüge zu aktivieren und ohne rationale Selbstbeschränkung darin einzutauchen, liegt sicherlich auch die Möglichkeit, dem fordernden Arbeitsalltags eines Sammlers, der als Arzt tätig ist, etwas entgegenzusetzen.
Peter Josef Schneppenheim wird am 29. Juni 1926 in Brühl geboren. Als Schüler des Brühler Gymnasiums, auf dem auch Max Ernst 1910 die Reifeprüfung ablegte, macht er 1944 das Abitur.
Zum Wintersemester 1945/46 beginnt er sein Studium der Medizin an der Universität zu Köln, das er 1951 mit dem medizinischen Staatsexamen abschließt. Im selben Jahr wird er außerplanmäßiger Volontärassistenzarzt an der Universitätsfrauenklinik in Köln. Ab 1952 arbeitet er am Institut für Pathologie der Universität zu Köln und legt 1953 seine Dissertation zur experimentellen Tumorforschung vor. Von 1955 bis 1964 ist er als wissenschaftlicher Assistenzarzt an der Frauenklinik der Kölner Universität tätig. 1964 wird Peter Schneppenheim Chefarzt im St. Anna-Hospital Köln-Lindenthal, ab 1975 bis 1991 ist er Chefarzt im Heilig-Geist-Krankenhaus in Köln-Longerich. Von 1991 bis 1998 praktiziert er weiterhin in seiner häuslichen Kölner Praxis.

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