Die Ausstellung "PLAY - The Frivolous and the Serious" kreist um das Phänomen des Spielens. Sie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Stiftung Olbricht mit zwei Studentinnen des Master-Programms Curating the Contemporary an der London Metropolitan University in Kooperation mit der Whitechapel Gallery, London, unter der Leitung von Nico de Oliveira. Zum zweiten Mal lädt die Stiftung junge Kuratorinnen ein, ihren eigenen Blick auf die Olbricht Collection zu entwickeln und im Rahmen ihrer Abschlussarbeit eine Ausstellung im me Collectors Room zu kuratieren.
Von der Kindheit an bis ins hohe Alter prägen unterschiedlichste Formen des Spielens seit Jahrtausenden das Leben der Menschen. Lernerfahrungen bei Kleinkindern, soziale Interaktionen oder Kräftemessen bei gesellschaftlichen Spielen, künstlerische Akte im Theater oder das Sammeln, das als eine "reife Form" des Spielens gelten kann, sind nur eine kleine Auswahl von Beispielen.
Als omnipräsentes Thema findet das Spiel, in seinen unterschiedlichen Facetten, auch Ausdruck in der Kunst und in Werken der Olbricht Collection. Insgesamt werden 22 Arbeiten unterschiedlichster Medien von den Kuratorinnen Anna-Antonia Stausberg und Philippa O'Driscoll gegenüber gestellt:
Das Gemälde "Ich sticht" (2011) von Jonas Burgert beispielsweise deutet auf das Bedürfnis des Menschen, seiner Existenz einen Sinn zuzuschreiben. Der Künstler kreiert Standbilder der Aktivitäten, die den Kern des Spiels ausmachen und widmet sich dabei seiner eigenen spielerischen Handlung, der Kunst / dem Malen.
Gisela Bullacher erzeugt in ihrer Fotografie "Luftballon (gelb)" (1998) durch die Verwendung eines gewöhnlichen Gegenstands eine unerklärlich poetische Präsenz. Ihre Arbeiten zeigen den stillen Zauber, der in den einfachsten Dingen des Lebens liegt und versetzen den Betrachter zurück in seine Kindheit, an einen Ort der Spontaneität und der Unschuld. Die Neoninstallation "O.T. (target)" (2001) von John M Armleder ist nach dem Zufallsprinzip entstanden. Seine Arbeiten werden nach bestimmten Regeln oder durch das Fehlen von Regeln geschaffen, wodurch der Prozess der Werkgenese und auch der spielerische Charakter dieses Prozesses in den Vordergrund rücken.
Aber nicht nur zeitgenössische Werke, sondern auch Kunsthandwerk und alte Kunst findet in PLAY ihren Platz wie beispielsweise ein "Schachtisch mit Schachfiguren aus Keramik" von Mogens Lund & P. Jeppesen oder auch Radierungen geometrischer Körper von Jost Amman aus dem Jahr 1568.