09.05.2009 - 26.07.2009
Das Mies van der Rohe Haus stellt einen der bedeutendsten und international anerkannten deutschen Künstler vor: Franz Erhard Walther (geb. 1939). „Skulptur antwortet“ ist der Titel der Ausstellung.
Bereits Ende der 1960er Jahre war es Franz Erhard Walthers Anliegen, den
bislang passiven Kunstbetrachter zur Benutzung der von ihm angefertigten
skulpturalen Objekte zu befähigen. Ein gänzlich singulärer Werkentwurf
entstand, der das Prinzip der Handlung in die Kunst einführte und dem
Rezipienten die entscheidende Verantwortung am Gelingen des Werkes
zubilligte.
Die Expansion der Kunst, die in den 1960er-Jahren ihren Anfang nahm,
wurde von Avantgarde-Künstlern getragen, die mit ihren Arbeiten
gemeinsam einen nachhaltig wirkenden Paradigmenwechsel einleiteten. Aus
Deutschland stammend waren dies z.B. Reiner Ruthenbeck, Hans Haacke,
Bernd und Hilla Becher, Blinky Palermo, Sigmar Polke, Gerhard Richter,
Joseph Beuys, Ulrich Rückriem und Franz Erhard Walther.
Radikaler als Andere seiner Generation erweiterte Franz Erhard Walther die
Grenzen der Kunst und des Denkens. Das Werk des mehrfachen documenta
- Teilnehmers gehört weltweit zum Bestand von Museen und bedeutenden
Privatsammlungen.
In der Ausstellung im Mies van der Rohe Haus werden wichtige ältere
Arbeiten, die Walthers nach wie vor brisanten Kunst- und Materialbegriff
repräsentieren, im Dialog mit ganz neuen aktuellen Stücken präsentiert:
Wortbilder, Werkzeichnungen, Wandformationen und Objekte aus
Walthers Werkgruppe “Neues Alphabet". Die Skulptur antwortet auf die
Artikulation der einzigartigen Architektur des Mies van der Rohe Hauses.
Das Mies van der Rohe Haus ermöglicht damit das Zusammentreffen zweier
herausragender Positionen und würdigt Franz Erhard Walther anlässlich
seines 70. Geburtstages. Der Künstler wird im Juni, als besonderes Ereignis,
eine seiner seltenen Werkvorführungen im Garten des Hauses vorstellen.