Mit dem Ausstellungsprojekt «Sacré 101 – An Exhibition Based on The Rite of Spring» verfolgt das Migros Museum für Gegenwartskunst weiterhin sein Interesse an der Wechselwirkung von Tanz und bildender Kunst anhand eines der wichtigsten Schlüsselwerke des 20. Jahrhunderts, Le Sacre du printemps (zu Deutsch: Die Frühlingsweihe). 1913 wurde Igor Strawinskys «Le Sacre» von Diaghilews Ballets Russes unter der Choreografie von Vaslav Nijinsky im Théâtre des Champs Elysées in Paris uraufgeführt und gilt bis heute als der Theaterskandal des 20. Jahrhunderts. Mit seiner revolutionären Musik und Choreografie gilt das Stück als einer der grossen Momente des Aufbruchs in die Moderne. Bis heute fasziniert das Ballett, in dem eine Jungfrau sich für den Frühlingsgott aufopfert und zu Tode tanzt, nicht nur die bildende Kunst, sondern es ist auch das meistchoreografierte Ballett überhaupt. Nebst einer Auswahl von «Le Sacre»-Tanzdokumentationen – mehrere werden dabei erstmals in einem Ausstellungskontext gezeigt – wird die Mehrzahl der eingeladenen Künstler speziell für die Ausstellung neue Werke schaffen, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Ballett, seinem Kontext und seiner Historie auseinandersetzen. Ebenfalls werden die wegweisende Arbeit Recollections of My Life with Diaghilev 1919–1929 (1977/78) der amerikanischen Künstlerin Eleanor Antin und das zeichnerische Werk Vaslav Nijinskys (um 1919) in die Ausstellung eingebunden – beides wird erstmals in der Schweiz präsentiert.