25.04.2008 - 06.07.2008
In der Ausstellung zeigt die Fotografische Sammlung des Museum Folkwang, Essen erstmals eine umfangreiche Auswahl aus den Anfang der 1950er Jahre entstandenen Paris-Bildern des Fotografen. Ein Teil dieser Aufnahmen wird hier erstmals veröffentlicht; sie wurden eigens für die Ausstellung in Essen und das Begleitbuch ausgewählt und zum Teil neu vergrößert. Viele der von Robert Frank während seiner Paris-Aufenthalte aufgenommenen Bilder sind heute weltbekannt und gehören zum festen Repertoire der Fotografiegeschichte. Die 80 von Robert Frank und der Kuratorin Ute Eskildsen ausgewählten Werke machen deutlich, dass Franks Erfahrung in der „Neuen Welt“ – der gebürtige Schweizer war 1947 nach New York emigriert – seinen Blick für die urbanen Strukturen Europas geschärft hat.
Der Besuch der französischen Metropole im Jahr 1951 war Franks zweite Rückkehr nach Europa. Der Fotograf erlebte die Straßen von Paris als Bühne menschlicher Aktivität. Mit seiner Kamera beobachtete er die vielen kleinen Momente im großstädtischen Alltag: Spaziergänger, Straßenarbeiter und Händler, beiläufige Ereignisse, Begegnungen und Geschichten in den Cafés, auf den Boulevards und Plätzen waren seine Themen. Frank konzentrierte sich insbesondere auf die Blumenverkäufer, die sein Paris-Bild nachhaltig prägten – und in seinem 1987 erschienenen Buch Flower is Paris, Ford is Detroit, Mabou is Waiting (1987) noch einmal aufscheinen. Franks Bilder stehen in der Tradition des Flaneurs, einer literarischen Figur, die sich beobachtend durch die moderne Großstadt treiben lässt, und nehmen Bezug auf den berühmten Paris-Fotografen Eugene Atget (1857-1927). Franks Blick richtet sich auf die Individuen der französischen Metropole, gleichzeitig erkundet er die Stillleben der Stadt, ihre geheimnisvollen Erscheinungen und Schriftbilder.