Der Brite Jason Martin gehört zu den profilierten Vertretern zeitgenössischer monochromer Malerei.
Erste internationale Aufmerksamkeit erfuhren die Werke von Jason Martin in der legendären „Sensation“- Ausstellung 1997 mit Werken aus der Sammlung Saatchi in der Royal Academy in London. Ausgangspunkt seiner Gemälde sind spiegelnde Aluminium-, Edelstahl- oder lichtdurchlässige Plexiglasscheiben mit monochromem Öl- oder Acrylauftrag. Mit eigens angefertigten, großflächigen Pinseln durchzieht der Künstler die pastose Oberfläche, ohne in der Bewegung abzusetzen. So erzeugt er eine gekämmte Struktur mit plastischer Wirkung. Schimmernde Effekte durch Licht- brechungen an den Kanten der Rillen verstärken diesen Eindruck. Die schwungvollen ornamentalen Lineamente regen - trotz ihrem Abstraktionsgrad - zu Vergleichen mit Naturphänomenen wie Wellenbewegungen oder Sonnenlichtstrahlen an.
Die Ausstellung im Mönchehaus-Museum umfasst neben Acryl- und Ölarbeiten, Tuschezeichnungen, die Martins malerische Strategie an der Grenze zwischen figurativer und abstrakter Malerei, erkennen lassen. Erstmalig wird Martin Werke mit Bezügen zu christlicher Ikonographie, ostkirchlichen Riten und fernöstlicher Kalligraphie vereinen.
Obwohl Jason Martins Arbeiten in bedeutenden Museumssammlungen wie der Albright Knox Gallery in Buffolo, dem Denver Art Museum, dem Hirshhorn Museum in Washington, der Sammlung Thyssen-Bornemisza in Wien oder dem Museum der Moderne in Salzburg vertreten sind, gab es bisher noch keine Einzelausstellung in einem Museum. In Zusammenarbeit mit dem Künstler, dem Kunstverein Gütersloh und Udo Kittelmann - der die Gütersloher Ausstellung kuratiert hat - konzipiert das Mönchehaus Museum unter dem vielschichtigen Titel „For Gods sake“ eine Ausstellung sowohl für die Räume des Kunstvereins als auch für den Altarraum der mittelalterlichen Marktkirche in Goslar.
In der Marktkirche in Goslar wird Jason Martin ein monumentales Gemälde in geschwungener Rautenform präsentieren. Die Form spielt sowohl auf die Kreuzform als auch auf geometrische Formen in der islamischen Architektur an. Jason Martin wollte eine Form schaffen, durch die ein interkultureller und interreligiöser Dialog angeregt werden kann. Ihm geht es um ein Ausloten der Möglichkeit abstrakter Kunst, als Mediator zwischen den Kulturen zu fungieren, herauszufinden, ob und wie Symbole und Formen von unterschiedlichen Kulturen jeweils anders interpretiert werden.
Zur Ausstellung, die am Samstag, dem 09. Februar um 18 Uhr eröffnet wird - mit einer Einführung von Pastor Ulrich Schmalstieg (St. Benno, Jürgenohl, Beauftragter für Künstlerseelsorge im Bistum Hildesheim) -, ist ein Rahmenprogramm unter dem Stichwort „Interkultureller und interreligiöser Dialog“ mit Diskussionen von Vertretern verschiedener Konfessionen / Religionen geplant.
Ausstellung und Katalog entstehen in Kooperation mit dem Kunstverein Gütersloh. Dort findet die Ausstellung vom 22. November 2007 bis 27. Januar 2008 statt.