Museum Haus Lange
Peter Angermann (geb. 1945 in Rehau, Bayern, lebt und arbeitet in Kirchenthumbach, Oberpfalz) hat u. a. von 1968 bis 1972 in der Klasse von Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und war Mitinitiator der YIUP-Gruppe. 1979 gründete er zusammen mit Milan Kunc und Jan Knap die Gruppe NORMAL, die sich einer provokanten, anarchischen Spielart gegenständlicher Malerei verschrieben hatte. Von 1996 bis 2002 war er Professor für Malerei an der Städelschule in Frankfurt am Main und zwischen 2002 und 2010 Professor für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.
Angermann provozierte bereits in den 1970er Jahren, der Hochzeit der konzeptuellen Kunst, das Kunstpublikum mit parodistischen, zivilisationskritischen Gemälden, die sich durch eine unmittelbar verständliche Bildsprache auszeichneten. In seinen Bärenbildern (ab 1976) beleuchtete er z.B. das neudeutsche Familienleben, wobei die Familienmitglieder jeweils als Bären auftraten - beim Picknick in der Abendsonne oder im Regen, beim Familienstreit, beim Feierabend im trauten Heim. 1986 überraschte Angermann mit einem ebenfalls tabuisierten Thema, der Pleinairmalerei. Seither hat er, meist in seiner direkten Umgebung, hunderte von Pleinair-Landschaften gemalt. Das Licht spielt bei diesen Bildern immer eine herausragende Rolle: Es modelliert die Dinge und steigert ihre Farbigkeit. Die Verbindung von genauer Beobachtung und chiffrenhafter Vereinfachung macht den unverwechselbaren Stil des Künstlers aus. Bis heute verfolgt Angermann in seinen Werken die Duplizität von soziokultureller Thematik und Landschaftsmalerei.
Die Ausstellung im Museum Haus Lange bietet mit ca. 45 Werken einen Querschnitt seiner Kunst von den Anfängen im Jahr 1973 bis heute.