03.06.2008 - 07.09.2008
»Panoramen« waren das beliebteste Massenmedium des 19. Jahrhunderts. Neben großen Rotunden in London oder Paris mit wechselnden Programmen gab es kleinere »Zimmerpanoramen «, die von reisenden Malern in Hotelsälen o.ä. gezeigt wurden. Zu den bekanntesten Künstlern dieses Genres gehörte in Deutschland der Landschaftsmaler und Lithograf Carl Georg Enslen (*1792 Wien, †1866 Sille). Dessen »Malerische Reisen im Zimmer« wurden in vielen Städten Europas präsentiert.
Im 2. Weltkrieg wurde ein großer Teil seines Nachlasses in Lübeck zerstört. Erhalten blieben u.a. Vorarbeiten zu zwei Pompeji- Panoramen, die archäologische Ausgrabungen des Jahres 1826 zeigen. Die bisher unpublizierten, teils aquarellierten Blätter porträtieren den Bereich des Theaters und des pompejianischen Forums. Anders als bei den Landschafts- oder Städteveduten gewinnt die Landschaft bei Enslen durch das extrem weitwinklige Format eine viel größere Bedeutung. Auf zwei Blättern kann man den kleinwüchsigen Maler bei der Arbeit entdecken.
Die beiden sich im Besitz der Lübecker Museen befindenden Panoramen, die sich aus je elf bzw. vier Einzelblättern bestehenden Studienblättern zusammensetzen, fanden keine Übertragung in ein großformatiges Panorama. Mit einer Bildfläche von etwa 48 x 590 cm hätte sich ein solches auf eine Länge von ca. 12 Metern bemessen.