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Museum beim Markt


Karl-Friedrich-Str. 6
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721 926 6514
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Öffnungszeiten:

Di-Do 11.00-17.00 Uhr
Fr-So 10.00-18.00 Uhr

FrauenSilber: Paula Straus, Emmy Roth und Co

27.03.2010 - 04.07.2010
Es ist kaum bekannt, dass sich die Frau in den so genannten „goldenen zwanziger Jahren“ erfolgreich in den seit Jahrhunderten von Männern dominierten Handwerk der Gold- und Silberschmiede erstaunlich schnell einen Platz erobern und sichern konnte. Nach dem Ersten Weltkrieg wird deutlich, dass die ursprünglich „wohl gelittene Dilettantin“ sich schnell emanzipierte und ihr kunstgewerbliches Tun in ein erlerntes Handwerk und damit auch in eine berufliche Selbstständigkeit überführte.In Deutschland wurde die erste Silberschmiedemeisterin 1912 gekürt, in Österreich 1924 und in der Schweiz 1926. Zwischen 1918 und 1945 sollten ihr zahlreiche Geschlechtsgenossinnen folgen. Überwiegend wählten sie den Beruf der Goldschmiedin, gestalteten und produzierten, was die Frau auch selber trug: Schmuck. Nur wenige von ihnen ließen sich auch als Silberschmiedinnen ausbilden und stellten so genannte „Korpusware“ aus Silber her, wie Kaffee- und Teeservice, Tafelsilber, Vasen, Kannen, Schalen, Dosen, Becher und sogar Bestecke. Paula Straus und Emmy Roth gingen noch einen wesentlichen Schritt weiter. Sie wurden zu den ersten „Industriedesignerinnen“ in der Silberbranche. In erstaunlich kurzer Zeit vermochten sie trotz ihrer ganz andersartigen Ausbildung sich den Erfordernissen fremder Produktionsweisen anzupassen. Die dabei entwickelte, weitgehend „sachliche“ Formensprache wurde damit bereits um 1925 Realität. So gelang den beiden Frauen etwas, was sich das Weimarer Bauhaus eigentlich auf seine Fahnen geschrieben hatte – auch unter Berücksichtigung der Sonderrolle von Marianne Brandt.

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