Museum Berggruen (Foto: Maximilian Meisse)
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Museum Berggruen

Foto: KULTURpur
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Museum Berggruen (Foto: Maximilian Meisse)
Museum Berggruen (Foto: Maximilian Meisse)

Schloßstr. 1
14059 Berlin
Tel.: 030 266 424242
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-18.00 Uhr
Sa+So 11.00-18.00 Uhr

Alexander Calder – Paul Klee: Sideways

28.02.2015 - 07.06.2015

Das Museum Berggruen zeigt vom 28. Februar bis zum 7. Juni 2015 mit der Kabinettausstellung Alexander Calder – Paul Klee den zweiten Teil der insgesamt dreiteiligen Ausstellungsreihe Sideways. Der erste Teil war Raoul Dufy und Henri Matisse gewidmet, im Sommer 2015 folgt Henri Laurens – Pablo Picasso.
Sideways richtet den Blick auf die Seitenbereiche der Sammlung und nimmt Künstler zum Ausgangspunkt, die hier mit nur einem einzigen Werk vertreten sind: Raoul Dufy, Alexander Calder und Henri Laurens. Im Dialog mit den prominent vertretenen Künstlern der Sammlung erschließt Sideways zentrale Themen der Kunst der Klassischen Moderne, die sich im Museum Berggruen mit seiner einzigartigen Dichte an herausragenden Werken erkunden lassen.
Picasso, Klee und Matisse sind die Stars im Museum Berggruen. In der Ausstellungsreihe Sideways treffen sie auf Künstler, die hier mit nur einem einzigen Werk vertreten sind: Raoul Dufy (mit einer bepflanzbaren Miniatur-Architektur aus Keramik), Alexander Calder (mit einem feingliedrigen Mobile) und Henri Laurens (mit der Bronzefigur einer Schwangeren). Alle Künstler der Sammlung standen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in engem Austausch über wesentliche künstlerische Fragen: Was ist die Aufgabe der bildenden Kunst, wenn es nicht länger erklärtes Ziel ist, die Natur nachzuahmen? Kann ein Kunstwerk stattdessen seine eigene Realität entstehen lassen? Mit welchen Mitteln sollte dies geschehen? In der Sammlung des Museum Berggruen wird durch die einzigartige Dichte herausragender Werke anschaulich, wie die Künstler der Klassischen Moderne mit diesen Fragen experimentierten.
Sideways erkundet die Kunst dieser Zeit aus dem Blickwinkel einzelner Objekte: In der dreiteiligen Ausstellungsreihe steht jeweils ein außergewöhnliches Kunstwerk von Dufy, Calder oder Laurens im Mittelpunkt. Sie sind Anlass zum Dialog mit anderen Künstlern der Sammlung, zwischen Raoul Dufy und Henri Matisse (Herbst/Winter 2014/15), Alexander Calder und Paul Klee (28. Februar bis 7. Juni 2015) sowie Henri Laurens und Pablo Picasso (13. Juni bis 20. September 2015).
Im Museum Berggruen liegt der Schwerpunkt auf Malerei und Grafik. Sideways hingegen rückt andere Gattungen ins Zentrum: Keramik, kinetische Skulptur und Kleinplastik. Das begleitende Veranstaltungsprogramm erforscht die Eigenarten dieser künstlerischen Medien anhand der einprägsamen Exponate von Dufy, Calder und Laurens. 
Ein Mobile des amerikanischen Künstlers Alexander Calder (1898-1976) ist der Dreh- und Angelpunkt des zweiten Ausstellungsteils von Sideways. Das filigrane Objekt reagiert auf sein Publikum, wenn es sich im Luftzug leicht tänzelnd bewegt. So tanzt es auch zwischen abstrakter Form und figürlicher Gestalt: Ein wenig Fantasie genügt, um einen Seehund vor Augen zu haben, der ein Spielzeug auf seiner Schnauze balanciert.
Die Ursprünge dieses um 1958 entstandenen Werks liegen in den frühen 1930er Jahren: Calder lebte inmitten der experimentierfreudigen Künstlerkreise von Paris und schuf dort seine ersten Mobiles.
In Sideways ist die Kunst Calders der Anlass, um gut 30 Bilder von Paul Klee (1879-1940) aus der Sammlung des Museum Berggruen in einem neuen Zusammenhang zu betrachten. So treffen sich Calder und Klee etwa in einer Denkrichtung, die sich seit den 1920er Jahren in den Werken vieler Künstler manifestierte. Lebhaft wurde das Wirken von Wachstumskräften in der Natur diskutiert, die von der Zelle bis zum Weltraum alles durchströmen. Calder erhob Bewegung zum Prinzip seiner Skulpturen, Klee führte ein einprägsames Motiv in seine Bilder ein: Pfeile, die auf die dynamischen Prozesse hinter der äußeren Hülle der Welt verweisen.
Im Rahmen der Ausstellung ist neben einem weiteren Mobile aus der Neuen Nationalgalerie, Untitled (Dancing Stars), die Filmdokumentation des berühmten Cirque (1926-30) von Calder zu sehen, der in einer Miniatur-Manege Kunststücke von Akrobaten und Zirkustieren aus Draht und anderen Materialien zur Aufführung brachte. Ausgewählte Grafik Calders verweist auf das breite Tätigkeitsfeld des Künstlers.
Sideways lädt im Kabinettformat zu einem Ausstellungsrundgang ein, in dem die Bezüge zwischen Calder und Klee vielfältig hin und her spielen. Der Rundgang wird ergänzt durch eine anlässlich der Ausstellung geschaffene bildnerische Hommage des Künstlers Thomas Ravens an Calders flüchtige Skulpturen mit dem Titel If you have missed it, you have missed it forever.

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