Raumgreifende Filminstallationen und fotografische Arbeiten stehen im Mittelpunkt der ersten deutschen Retrospektive auf das Werk der britischen Künstlerin Gillian Wearing (*1963 in Birmingham). Sie studierte am renommierten Londoner Goldsmiths’s College und erlangte seit den frühen 1990er Jahren internationale Bekanntheit. 1997 wurde Gillian Wearing für Ihre Videoinstallation "60 Minutes Silence" mit dem renommierten Turner Prize ausgezeichnet. Die Künstlerin richtet ihren Blick auf den Selbstausdruck von Menschen in inszenierten Situationen. Ihr Interesse gilt dabei Sichtweisen von Durchschnittsbürgern ebenso wie von Menschen am Rand der Gesellschaft oder von Kindern. In der behutsamen Auseinandersetzung mit ihnen entstehen berührende Porträts, bei denen sich das Verhältnis zwischen Selbstbild und Außenwirkung, zwischen Künstlerin und abgebildetem Menschen als das eigentliche Thema erweist. Darüber hinaus machen Wearings Arbeiten die Reflexion über soziale Konventionen und unterschiedlichste Formen der Kommunikation möglich.