04.10.2009 - 10.01.2010
Der zunächst rätselhaft wirkende Titel 60/40/20 gibt für die Ausstellung ein zeitpolitisches Raster vor: 60 Jahre Leipziger Kunst (1949 – 2009), davon 40 Jahre Kunstentwicklung in der DDR (1949 – 1989) und 20 Jahre Kunstentwicklung im wiedervereinigten Deutschland (1989 – 2009).
Doch der Titel der Ausstellung verweist auch auf die Zäsuren, Brüche und Kontinuitäten in der Kunst in Leipzig seit 1949 und markiert die Wechselwirkungen zwischen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und künstlerischer Produktion. Der Blick auf 60 Jahre Leipziger Kunst - mit über 250 Werken von mehr als 90 Künstlern, präsentiert im Museum der bildenden Künste und in der Kunsthalle der Sparkasse - erhebt nicht den Anspruch einer enzyklopädischen Gesamtdarstellung und abschließenden Würdigung. Vielmehr werden in ‚Tiefenbohrungen‘ ausgewählte Themenfelder, die charakteristisch für den Kunstort Leipzig sind, erkundet und vorgestellt.
Ausstellungsthemen
Formalisten vs. Realisten
Den Einstieg nimmt 60/40/20 mit der Nachzeichnung der kulturpolitischen Debatten in Leipzig zwischen 1949 und 1961. Es ist vor allem die Kontroverse zwischen den Abstrakten (“Formalisten“) und den Realisten, wenn es darum geht, Kunst im gesellschaftlichen Auftrag zu praktizieren.