Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt
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Museum der bildenden Künste Leipzig

Bogomir Ecker, Trillerpfeifen und Ghettoblaster, 1994/2004, Museum der bildenden Künste Leipzig, ˆ VG Bild-Kunst Bonn, 2017; Foto: Punctum/A. Schmidt
Bogomir Ecker, Trillerpfeifen und Ghettoblaster, 1994/2004, Museum der bildenden Künste Leipzig, ˆ VG Bild-Kunst Bonn, 2017; Foto: Punctum/A. Schmidt
Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt
Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt

Katharinenstr. 10
04109 Leipzig
Tel.: 0341 216 99 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Do-So 10.00-18.00 Uhr
Mi 12.00-20.00 Uhr

Ayşe Erkmen & Mona Hatoum - Displacements/​Entortungen

18.11.2017 - 18.02.2018

Mit der Ausstellung Displacements/Entortungen initiiert das Museum der bildenden Künste Leipzig einen Dialog zwischen den Künstlerinnen AyÅŸe Erkmen (Istanbul) und Mona Hatoum (Beirut). Es ist die erste Doppelausstellung der beiden international bekannten Künstlerinnen. Sowohl Erkmen als auch Hatoum haben künstlerische Positionen entwickelt, in denen die Reflexion über die Spezifität eines Ortes und damit verbundener gesellschaftlicher und politischer Fragen eine wichtige Rolle spielen.
Beide begreifen den Ort und seinen historischen Kontext als Teil ihrer künstlerischen Arbeit und setzen sich auf unterschiedliche Art mit persönlichen und globalen Fragestellungen auseinander. Das Leitmotiv der Ausstellung folgt dem englischen Begriff des displacement, der neben der politischen Bedeutung im Sinne von Vertreibung auch als Affektverschiebung verstanden werden kann und einen Transformationsprozess bezeichnet.
Dieses Leitmotiv weist in seiner Offenheit vielfältige Berührungspunkte formaler, persönlicher und inhaltlicher Art im Werk von AyÅŸe Erkmen als auch von Mona Hatoum auf. AyÅŸe Erkmen dienen die spezifischen Eigenheiten eines Ortes als Ausgangslage, um Arbeiten und Installationen zu schaffen, die den jeweiligen gesellschaftlichen, kulturellen und topografischen Kontext oder den institutionellen Rahmen, in dem sie entstehen, reflektieren. In dieser konkret auf einen Ort ausgerichteten Aneignung verneint sie Auseinandersetzungen mit Stilfragen und lässt vielmehr eine einzigartige persönliche künstlerische Haltung erkennen. Mona Hatoum findet die Inspiration für ihre Werke oftmals in der Auseinandersetzung mit dem Raum und in ihrem persönlichen Umfeld. Dabei wendet sie Techniken des Displacement im Sinne einer Verfremdung an, die Verunsicherung hervorruft. Häufig treten Gegenstände des Alltags in ihren Werken auf, die in abgewandelter oder vergrößerter Form eine suspekte und feindliche Wirklichkeit darstellen. Die Arbeiten erscheinen verletzlich oder orientierungslos und konfrontieren uns mit einer von Konflikten und Widersprüchen geprägten Welt.

Gemein ist beiden Künstlerinnen die Verwendung von anscheinend vertrauten Formen und Ausdrucksmitteln, die sie neu konnotieren und durch andere künstlerische und formale Bezüge in ihrer Bedeutung verschieben.

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