21.05.2009 - 16.08.2009
Friedrich Otto Bernstein, in Leipzig geboren, beginnt 1948 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst sein Studium der Fotografie. Schon während seiner Hochschuljahre entstehen erste selbstständige Arbeiten. Er dokumentiert das Leben in der Leipziger Seeburgstraße, einem sozialen Brennpunkt. Als freischaffender Fotograf etabliert er sich mit seinen farbigen Aufnahmen für die VEB Automobilwerke Eisenach. Die Fotografien zeigen sein frühes werbeästhetisches Konzept, aber auch seine private Leidenschaft für das Automobil.
Von 1956 bis 1958 ist Bernstein in der Gruppe "action fotografie" aktiv, die versucht, neue künstlerische Wege zu gehen. Da freies Arbeiten in der DDR kaum möglich ist, siedelt er 1958 nach Düsseldorf über. In Westdeutschland baut er seine Tätigkeiten als Werbefotograf weiter aus, bleibt aber auch seiner privaten Leidenschaft für Jazz treu. Anfang der 1960er Jahre hält er Konzerte von Louis Armstrong, Ella Fitzgerald und Duke Ellington mit seiner Kamera festhalten.O. Bernstein verfolgt die Entwicklungen der Fototechnik und entwickelt sie weiter. Spektakuläre Fotografien gelingen ihm bei einem Aufenthalt in Island. Bernstein schafft es, einen Geysir in seiner Bewegungsphase festzuhalten und mit der durch Funk ausgelösten Kolbenblitzanlage willkürliche Lichteffekte in die Landschaft zu setzen.
Die Schenkung F. O. Bernstein, die seine Frau, Uta Bernstein-Heyde, 2007 dem Museum der bildenden Künste übergab, erlaubt es, unterschiedliche Aspekte des künstlerischen Werdeganges und Werkes von F. O. Bernstein zu entdecken: F. O. Bernstein – kritischer Beobachter, Bildjournalist, Werbefotograf, Gestalter und Tüftler.