Im Jahr 2010 erhielt das Museum der bildenden Künste 126 Gemälde und 33 Skulpturen aus der Peter und Irene Ludwig-Stiftung als Dauerleihgabe. Die Werke ergänzen auf hervorragende Weise den eigenen Bestand an künstlerischen Positionen der DDR. Unter dem Titel „Ludwig in Leipzig“ werden seit 2010, vornehmlich in dialogischen Präsentationen, die Werke öffentlich präsentiert: Hartwig Ebersbach und Volker Stelzmann, Hubertus Giebe und Wolfgang Peuker sowie Wolfram Ebersbach und Sighard Gille. Bei „Ludwig in Leipzig IV“ fokussierten wir eine Dekade und zeigten ausgeprägt individuelle künstlerische Handschriften aus den 1980er Jahren. Die aktuelle Präsentation zeigt nun Werke von Bernhard Heisig aus der Ludwig-Stiftung und dem Bestand des Museums Heisigs Dialogpartner ist Wolfgang Petrick, dessen kritischer Realismus, von surrealen und dadaesken Zügen durchwoben, mit Beginn der 1970er Jahre unter dem Label „D-Realismus“ gehandelt wurde. Der Wohlstandsbürger gerät unter seinen visuellen Eingriffen zum degenerierten Monster, der beanspruchte souveräne Auftritt wird zum Debakel angesichts vielfältiger Deformationen, die der Kehrseite der Wohlstandsgesellschaft mit all ihren vordergründigen Lustbarkeiten eingeschrieben sind. Bei „Ludwig in Leipzig V“ begegnen sich zwei Künstler, die die Welt in ihren desaströsen Verstrickungen fokussieren und dabei die ungezieme Ansprache und die lauten Töne nicht scheuen.Wolfgang Petrick gehörte über viele Jahre zum Stamm der Künstler in der Galerie von Dieter Brusberg. Die Galerie fungierte über Jahre als Plattform für Künstler aus der DDR Petrick war dort ebenso mit Einzelausstellungen vertreten wie Bernhard Heisig. Und das Sammlerehepaar Peter und Irene Ludwig verkehrte regelmäßig in der Galerie von Dieter Brusberg. 1987 organisierte Brusberg eine thematische Ausstellung unter dem Titel „Fritz und Friedrich – Preußische Bilder“. Und in dieser Ausstellung waren Bernhard Heisig und Wolfgang Petrick zentral vertreten. Der Dialog ihrer Bilder fand also vor 25 Jahren schon einmal statt. 2013 begegnen im Museum der bildenden Künste Leipzig Bilder von Bernhard Heisig aus der Sammlung von Peter und Irene Ludwig denen von Wolfgang Petrick aus der Sammlung von Ulla und Heiner Pietzsch.