Das Jahr 2015 steht unter dem Motto „1000 Jahre Leipzig. Wir sind die Stadt.“ Denn in der Geschichtschronik des Bischofs Thietmar von Merseburg findet sich für das Jahr 1015 mit der Formulierung "et in urbe Libzi vocata" die älteste überlieferte Erwähnung Leipzigs. Das Jubiläumsjahr bietet viele Höhepunkte wie das längste Bürgerfest, das StadtFestSpiel, ein Festkonzert oder die Festwoche. Innerhalb dieses Festreigens eröffnet das Museum der bildenden Künste Leipzig in Kooperation mit 25 Leipziger Institutions- und Museumssammlungen am 19. Juni die Ausstellung „In guter Nachbarschaft.“
Die Ausstellung wird von dem Leitgedanken getragen, dass „1000 Jahre Leipzig“ auch eine traditionsreiche, bürgerliche Sammelkultur bedeuten, die bis in den Anfang des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Gesammelt wurde in dieser Zeit alles; ohne Unterschiede führte man Artefakte – Gemälde, Skulpturen, Bücher, Musikinstrumente – und natürliche Raritäten und Kuriositäten – Korallen, Bergkristalle, Tierpräparate – in den bürgerlichen Kunstkabinetten zusammen. Im 19. Jahrhundert gingen diese enzyklopädisch angelegten Wunderkammern als Stiftungen oder Vermächtnisse in den entstehenden städtischen Museumssammlungen auf.
Die Ausstellung „In guter Nachbarschaft“ will, auf diese Tradition Bezug nehmend, moderne Wunderkammern entstehen lassen, indem sie die Leipziger Spezialsammlungen wieder für drei Monate zusammenführt. Hierfür werden insgesamt zwölf Kunstwerke der verschiedensten Epochen und Gattungen aus den Beständen des Museums der bildenden Künste als Lockmittel zur Verfügung gestellt. Das Spektrum reicht dabei von Rembrandt, Goya, über Beckmann bis hin zu Bernhard Heisig und Evelyn Richter. Seien wir gespannt, wie die Leipziger Museen und Institutionen auf diese Auswahl von Bildern mit ihren spezifischen Sammlungen reagieren und welche wunderlichen Assoziationsräume sich hierdurch für den Besucher der Ausstellung „In guter Nachbarschaft“ eröffnen werden.