Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Museum der bildenden Künste Leipzig

Bogomir Ecker, Trillerpfeifen und Ghettoblaster, 1994/2004, Museum der bildenden Künste Leipzig, ˆ VG Bild-Kunst Bonn, 2017; Foto: Punctum/A. Schmidt
Bogomir Ecker, Trillerpfeifen und Ghettoblaster, 1994/2004, Museum der bildenden Künste Leipzig, ˆ VG Bild-Kunst Bonn, 2017; Foto: Punctum/A. Schmidt
Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt
Museumshalle 1. OG, Museum der bildenden Künste Leipzig, Foto: Punctum/A. Schmidt

Katharinenstr. 10
04109 Leipzig
Tel.: 0341 216 99 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Do-So 10.00-18.00 Uhr
Mi 12.00-20.00 Uhr

Kunst der 80er in der DDR

09.02.2012 - 02.09.2012
Die vierte Ausstellung in der Reihe "Ludwig in Leipzig" widmet sich den vielfältigen Entwicklung der Kunst in den 1980er Jahren mit Werken aus der Sammlung Ludwig. In den 1980er Jahren erreichte die Kunst in der DDR einen bis dahin nicht gekannten Pluralismus, der neben einer Vielzahl von systemnahen Standpunkten auch von grenzüberschreitenden, antiideologischen und bisweilen auch kritischen Positionen gekennzeichnet war. So unterschiedlich die verschiedenen gesellschaftlichen und künstlerischen Ansichten der Maler waren, so stark war ihr Wunsch nach Ausdruck der eigenen Persönlichkeit und individueller Freiheit. Für eine Generation von Künstlern, die mit Ausnahmen nach dem Krieg und vor dem Mauerbau geboren wurde und der Generation von Heisig, Tübke und Mattheuer folgte, war das letzte Jahrzehnt der DDR geprägt von der Suche nach eigenen Formen und Inhalten zwischen Angepasstheit, Verweigerung und Gegenkultur. Die wenigsten begehrten offen auf, sondern suchten in ihrem künstlerischen Schaffen ihren eigenen, mehrdeutigen Weg durch die totalitären Verhältnisse. Da viele Künstler immer weniger der sozialistischen Gesellschaft dienen wollten, traten sie stärker in ein Zwiegespräch mit sich selbst und ihrem Schaffen. Viele suchten das Rätselhafte und Archaische fern einer erzwungen-optimistischen Weltsicht, andere das Phantastische. So wurden Mehrdeutigkeit und private Mythologien ein Ausdrucksmittel zwischen Zweifel und Anpassung. Peter Ludwig hatte als wichtigster Privatkäufer auf dem staatlichen Kunstmarkt der DDR die Entwicklungen im Osten in distanzierter Nähe verfolgt. Seine Sammlung ostdeutscher Kunst spiegelt sie im Bereich der Malerei und Skulptur in dem Maße, in dem er - anfangs auch von wirtschaftlich motivierter Rücksichtnahme auf seine staatlichen Partner und seinen persönlichen Vorlieben geprägt - auf den offiziellen Kunstausstellungen und bisweilen in den Künstlerateliers kaufte. Doch sind in der Sammlung Ludwig eine Vielzahl eigenständiger Positionen ostdeutscher Kunst auszumachen, die sich in Stil, Thematik und Haltung gänzlich unterscheiden und so ein wenig von der Vielfalt der Ausdrucksformen und Mentalitäten in der damaligen Kunstszene erahnen lassen.

KULTURpur empfehlen