Geboren sind sie in Sachsen: Richard Wagner 1813 in Leipzig, Max Klinger 1857 in Leipzig und Karl May 1842 in Ernsthal. Doch was verbindet eigentlich Wagners Opernwerk „Ring des Nibelungen“ mit Mays Abenteuergeschichten und Klingers druckgrafischen Zyklen? Erstmals soll in einem übergreifenden Werkvergleich der bildgewordene Vorstellungskosmos dieser drei Sachsen präsentiert und in Dialog zur romantisch besetzten Landschafts- und Historienmalerei des 19. Jahrhunderts gesetzt werden. Wagners nordische Heldengestalten und Götter, Klingers oft zwischen Tagtraum und Albtraum lebenden Existenzentwürfe und Mays exotische Helden und Desperados agieren in Landschaftsräumen, die wiederkehrend Stimmungsbilder zeichnen und dramatische Handlungsabläufe akzentuieren. Diese emotionale „Besetzung“ von Natur wird anhand von etwa 80 Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken veranschaulicht – darunter zahlreiche Leihgaben aus international bedeutenden Sammlungen. In drei aufwendig inszenierten Rauminstallationen der Künstlerin rosalie wird eine Vision vom Gesamtkunstwerk in zeitgenössischer Form aufgegriffen und für den Besucher erlebbar. Wagners Helden- und Götterwelt werden in Bewegung und farblicher Verwandlung auf einer monumentalen kinetischen Lichtskulptur in Erscheinung treten. Die phantastische Bildwelt Klingers kommt in einem melancholischen Sehnsuchtsort zur räumlichen Gestalt. Ein selbst spielender Konzertflügel wird inmitten einer aus Lichtfasern und Zellwolle arrangierten Landschaft präsentiert. Die Landschaftsschilderungen Mays werden durch das Motiv der Gebirgsschlucht versinnbildlicht. In ihr taucht der Besucher ein, umgeben von einer elektronischen Tapete, die Sehnsuchtslandschaften aufscheinen lässt.