10.04.2008 - 24.08.2008
»Das Evangelium des Schönen, mehr noch des geschmackvollen und Angenehmen«, so Goethe, habe ihm sein zeichenlehrer Adam Friedrich Oeser (1717-1799) vermittelt, der von 1764 bis 1799 Direktor der Leipziger »Zeichnungs- Mahlerey- und Architectur-Academie« war. Oesers Geschmacksreform war so umfassend angelegt, auch Handwerk und Gewerbe einzubeziehen. Als Direktor der Akademie legte er Wert darauf, dass an seinem Unterricht selbst Silberschmiede und Schlosser, Blumenzeichner und Konditoren teilnahmen. Vielleicht war er einer der ersten, der den Zusammenhang zwischen dem Erfolg eines Produktes und seiner guten Form sah.
»Das Evangelium des Schönen« zeigt 55 Zeichnungen Oesers, die mit einer Reihe von graphischen Blättern vor allem von Johann Friedrich Bause und Christian Gottlieb Geyser ergänzt werden. Der Großteil der Werke ist noch nie zuvor gezeigt worden - vielleicht ein Hinweis, dass Oeser zu den unbekannten ,Bekannten‘ der Kunstgeschichte des 18. Jahrhunderts zählt. Das Museum der bildenden Künste besitzt eine beträchtliche Anzahl von Werken Adam Friedrich Oesers: Über 350 Zeichnungen kann die Graphischen Sammlung ihr eigen nennen, dabei bildet das Vermächtnis von Dr. Alphons Dürr mit über 213 Objekten den Kern dieses Bestandes.
Eröffnung: Mittwoch, 9. April, 18.00 Uhr