Der (West-) Berliner Maler Matthias Koeppel ist bekannt für seine weit gespannten Himmel, unter denen sich deutsche Zeitgeschichte vollzieht. Nach zunächst abstrakten Form- und Farbkompositionen wandte er sich in den 1960er-Jahren der gegenständlichen Malerei zu. In seinen seitdem entstandenen (Stadt)-Landschaften und Figurenbildern persifliert er politische und gesellschaftliche Be- und Gegebenheiten mit deutlich ironischem Unterton. Koeppel reflektiert Geschichte, bisweilen antizipiert er sie.
Seit seiner Retrospektive zum 65. Geburtstag im Haus am Waldsee 2002 hat sich Berlin verändert – und Koeppel hat weitergearbeitet. So werden Bilder aus sechs Jahrzehnten zu sehen sein. Im Mittelpunkt steht dabei Berlin, von der Nachstellung des „Jüngsten Gerichts“ des Lucas van Leyden durch die Schule der Neuen Prächtigkeit am Anhalter Bahnhof über West-Berliner Abriss-Szenarien, das große Triptychon zur Maueröffnung bis hin zu Brandenburger-Tor-Motiven im Stil der Klassischen Moderne und neo-kubistischen Bildern. Zwei mit dem Selbstauslöser aufgenommene fotografische Zyklen verweisen auf das umfassende Spektrum des Künstlers, der auch als Schüttelreimer und Erfinder der Kunstsprache „Starckdeutsch“ hervorgetreten ist.