09.05.2010 - 29.08.2010
Mit dieser einmaligen Ausstellung wird ein lebhaftes Bild des europäischen Porzellans im 18. Jahrhundert gezeichnet. Dem Besucher erschließt sich so der gesamte Kosmos europäischen Porzellans von den höfisch-eleganten französischen über die englischen Porzellane, bis hin zu den deutschen und italienischen Porzellanen mit ihren kräftigen Farben und Formen. Für diese Schau der Extraklasse wurde das Ephraim-Palais in ein zauberhaftes `Porzellan-Schloss` verwandelt. Eingebettet in einen internationalen Kontext gelangen dabei auch gesammelte Meisterwerke der berühmtesten Berliner Manufaktur, der KPM, zu besonderer Strahlkraft.
Mit der Sonderausstellung feiern die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Berlin das Jubiläum der Herstellung von Hartporzellan in Europa. Die Ausstellung - in Zusammenarbeit mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin – zeigt rund 500 Objekte, darunter rund einhundert Porzellane aus dem Bestand der Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Porzellane der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin aus dem Bestand des Stadtmuseums Berlin sowie Leihgaben aus dem Rijksmuseum Amsterdam, der Eremitage in St. Petersburg und dem Musée national du Céramique in Sèvres komplettieren die Ausstellung.
Die Ausstellung stellt Meissener Porzellan® in den Kontext der europäischen Porzellankultur. Besondere Aufmerksamkeit liegt deshalb auf den Meisterwerken der anderen europäischen Manufakturen. Jede der etwa 50 Manufakturen wird mit herausragenden Objekten vorgestellt. Dabei wird das für die eigene Produktion Spezifische ebenso gezeigt, wie die alle Erzeugnisse verbindenden Elemente einer gemeinsamen Tradition. Damit wird sowohl die Ausstrahlung von Meissener Porzellan® auf die Produkte der anderen Manufakturen, als auch der Einfluss der anderen europäischen Manufakturen auf die sächsischen Produkte nachvollziehbar.
August der Starke hatte in Meißen vor genau 300 Jahren die erste Hartporzellanmanufaktur auf europäischem Boden etabliert. Meissener Porzellan® war schnell unverzichtbares Statussymbol der europäischen Fürstenhäuser geworden. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war die Meissener® Manufaktur europaweit Ideengeber für die Porzellangestaltung, hier wurden Standards für die Tisch- und Tafelkultur sowie das gesamte Repertoire an Formen und Dekoren festgelegt. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts folgte ein Boom der Porzellanherstellung, neu entstandene Produktionsstätten stellten eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Meißen dar. Sie emanzipierten sich von Meissen®, beschritten innovative Wege. Meissen® büßte allmählich seine Vorherrschaft zugunsten von Berlin und Sèvres ein, die die Führungsrolle in Europa übernahmen.