Museum Europäischer Kulturen (Foto: Ute Franz-Scarciglia)
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Museum Europäischer Kulturen

Museum Europäischer Kulturen. Bruno-Paul-Bau. Berlin-Dahlem, © Staatliche Museen zu Berlin / Ute Franz-Scarciglia
Museum Europäischer Kulturen. Bruno-Paul-Bau. Berlin-Dahlem, © Staatliche Museen zu Berlin / Ute Franz-Scarciglia
Museum Europäischer Kulturen (Foto: Ute Franz-Scarciglia)
Museum Europäischer Kulturen (Foto: Ute Franz-Scarciglia)

Lansstraße 8
14195 Berlin
Tel.: 030 266 424 242
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa+So 11.00-18.00 Uhr

Textile Vielfalt. Objekte aus 60 Jahren künstlerischer Textilgestaltung in Potsdam

19.10.2014 - 01.03.2015

Wandbehänge, Schmuckobjekte, Collagen und Experimentelles sind das Ergebnis der langjährigen künstlerischen Arbeit im Zirkel für Textilgestal-tung Potsdam. Das Museum Europäischer Kulturen in der Arnimallee 25 in Berlin-Dahlem wird anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Zirkels ab 19.10.2014 in der Ausstellung Textile Vielfalt die reichhaltige und ge-schichtsträchtige Arbeit dieser Gruppe vorstellen. Mit dem 10. Textiltag am 19.10.2014 startet zugleich die Reihe der sechs Veranstaltungen im Rahmenprogramm. Der Zirkel für Textilgestaltung Potsdam ist im Rahmen des staatlich geförderten Amateurschaffens entstanden. In der DDR und anderen osteuropäischen sozialistischen Staaten wurde die Laienkunst als nebenberuf liche Kunstausübung gefördert. Sie entfaltete sich in den einzelnen Ländern als eine äußerst differenzierte kulturelle Bewegung. In länderübergreifenden Ausstellungen begegneten sich die engagierten Akteure und auch die von ihnen geschaffenen Kunstwerke. Nach der politischen Wen-de in der DDR wurde der Zirkel als Landesgruppe Brandenburg Mitglied des Fachverbandes …textil..e.V. Wissenschaft-Forschung-Bildung.
Die Potsdamer Gruppe experimentierte zwischen 1954 und 1963 vor al-lem mit vielfältigen textilen Gestaltungstechniken wie Batik- und Applikati-onstechniken, textilen Bemalungen sowie Schmuck- und Modegestaltungen. In den Jahren darauf war die Mode eines der Lieblingsthemen in der künstlerischen Arbeit. Bis in die frühen 1990er-Jahre fanden mehr als 200 Modenschauen statt. Besuche im Modeinstitut der DDR, in Museen und Reisen nach Moskau, Leningrad, Budapest, Sofia und Prag inspirierten die Textilkünstlerinnen.
Ein zweiter bedeutender Schwerpunkt bestand in der gemeinsamen Gestaltung von Wandbehängen. Insgesamt entstanden 42 großformatige Objekte, auch in Kooperation mit anderen Gruppen. Viele der Wandbehänge zierten über Jahre öffentliche Einrichtungen. Die große Bandbreite der Objekte spiegelt in ihrer handwerklich-künstlerischen und der materi-ellen Vielfalt das Können und die Kreativität einzelner Akteurinnen und ermöglicht interessante Einblicke in gruppendynamische Prozesse, bei denen einige Arbeiten entstanden sind. Nach 1990 organisierte sich die Potsdamer Gruppe neu. Thematisches Arbeiten und Experimentieren mit textilen und anderen Materialien standen nun im Mittelpunkt des Kreativen Schaffens.
Seit vielen Jahren gibt es eine enge Zusammenarbeit des Museums Europäischer Kulturen mit dem Fachverband…textil..e.V. und der Potsdamer Gruppe, die zum Ziel hat, textile Aktivitäten als Ausdruck kreativen Wirkens zu zeigen, zu initiieren und zu fördern. Das Miteinander und der Aus-tausch zu künstlerisch-kreativen Prozessen und Themen sind der Impuls für diese Ausstellung. Zahlreiche Workshops die von vielen Kooperationspartnern getragen werden, so auch der 10. Textiltag, gehören zum Programm dieser Ausstellung.

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