Der in Berlin geborene Fotograf Erwin Blumenfeld (1897–1969) zählt in den 1940er und 1950er Jahren zu einem der international gefragtesten Porträt- und Modefotografen. Aufgrund seiner ideenreichen und eigenwilligen Bildschöpfungen wird er von den führenden amerikanischen Magazinen, wie Vogue, Harper’s Bazaar, Life und Look engagiert. Die von Nadia Blumenfeld-Charbit, dem Museum Folkwang in Essen und dem Musée Nicéphore Niépce in Chalon-sur-Saône gemeinsam kuratierten Werkschau veranschaulicht die bislang kaum bekannte Geschichte seines Fotoateliers am 222 Central Park South in New York. Rund einhundert Farbaufnahmen, Vintage-Abzüge in Schwarzweiß sowie Orginalausgaben von Erwin Blumenfelds Arbeiten in Modezeitschriften geben Einblicke in diese für sein Werk bedeutende künstlerische Phase. Zugleich stellt die Ausstellung die methodische Frage nach einer digitalen Rekonstruierbarkeit wichtiger Formen analoger Fotografie wie es Blumenfelds großfromatige Ekta-Aufnahmen darstellen.