Museum Folkwang, Foto: Giorgio Pastore
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Museum Folkwang

Foto: Giorgio Pastore
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Museum Folkwang, Foto: Giorgio Pastore
Museum Folkwang, Foto: Giorgio Pastore

Museumsplatz 1
45128 Essen
Tel.: 0201 8845 000
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do, Fr bis 20.00 Uhr

Geiger Vasarely Bill - Farbe zu Fläche zu Raum

12.01.2008 - 30.03.2008
Die Auftaktausstellung 2008 der Grafischen Sammlung des Museum Folkwang zeigt in einer Zusammenschau Werke von Rupprecht Geiger, Victor Vasarely und Max Bill. Die drei wichtigen Vertreter der Kunst der Moderne, 1906 bzw. 1908 geboren, arbeiteten systematisch an Gestaltungsprinzipien der seinerzeit neuen, gegenstandslosen Kunst, welche die Künstlergeneration vor ihnen, darunter Wassili Kandinsky, Piet Mondrian oder Georges Vantongerloo, entwickelt hatte. Farbe, Fläche und Raum standen im Fokus des künstlerischen Interesses, wobei die Schwerpunkte von allen dreien Künstler unterschiedlich gesetzt wurden. Die Ausstellung zeigt rund 120 zumeist großformatige grafische Blätter sowie einige Gemälde und Künstlerbücher. Es handelt sich um Werke aus dem Bestand des Museum Folkwang, die um Leihgaben zentraler Blätter u. a. des Ateliers Geiger in München sowie der max, binia + jakob bill Stiftung in Adligenswil ergänzt wurden. Rupprecht Geiger Geboren am 26. Januar 1908 in München und dort bis heute künstlerisch aktiv, arbeitete bis 1962 als Architekt. Bereits 1945 hatte er mit dem Malen begonnen und war 1949 Mitbegründer der Münchener Künstlergruppe Zen 49. Geiger kam von der gegenständlichen Kunst, fand jedoch rasch das Thema, das sein gesamtes Werk bestimmt: die Untersuchung von Farbklängen. In seinen Grafiken und Gemälden setzt er geometrische Grundformen wie Kreis, Oval oder Rechteck in unterschiedlichen Farben nebeneinander, wobei diese Farben sowohl kontrastreich gegeneinander stehen, als auch im Sinne einer chromatischen Modulation ineinander übergehen können. Eine besonders markante Wirkung erzielt er durch die Verwendung fluoreszierender Farben. Max Bill Geboren am 22. Dezember 1908 in Winterthur, gestorben am 9. Dezember 1994 in Berlin, gehört zu den wichtigsten Schweizer Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er studierte von 1927–29 am Bauhaus in Dessau und vertrat zeit seines Lebens die dort gelehrte Auffassung von der Notwendigkeit des Zusammenspiels der verschiedenen Künste. Bill war auf vielen Gebieten aktiv – als Architekt, Bildhauer, Maler und Grafiker, aber auch als Designer und Typograf. 1949 veröffentlichte er den programmatischen Text "Die mathematische Denkweise in der Kunst unserer Zeit". Mathematisches Denken bedeutete für Bill dabei die „Gestaltung von Rhythmen und Beziehungen, von Gesetzen“. Auf seine grafischen Arbeiten bezogen folgte hieraus zum Beispiel die systematische Untersuchung verschiedener Gestaltungsprinzipien zweidimensionaler geometrischer Grundformen. Ein wichtiges Medium zur systematischen Analyse kompositioneller Prinzipien und ästhetischer Wirkungsweisen stellten für Max Bill grafische Folgen dar, von denen er insgesamt 14 schuf. In der Ausstellung werden mehrere dieser Folgen gezeigt, darunter die erste Folge „15 Variationen über ein Thema“ aus dem Jahr 1938, die die Grafische Sammlung des Museum Folkwang vor wenigen Wochen erwerben konnte. Victor Vasarely Vasarely, geboren am 9. April 1906 im ungarischen Pécs, gestorben am 15. März 1997 in Paris, war von den Ideen des Bauhaus ebenfalls stark beeinflusst, da er 1929 in Budapest die Mühely-Schule besuchte, die ähnliche Ziele wie das Bauhaus in Dessau verfolgte. Auch er strebte danach, die Fragen künstlerischen Gestaltens logisch-systematisch zu durchdringen – „Die Zweidimensionalität ist noch nicht genügend erforscht“, schrieb er zu Beginn der 1950er Jahre. Vasarelys Arbeit prägt ein besonderes Interesse an der räumlichen Wirkung in gegenstandslosen Darstellungen. Fragen der optischen Wahrnehmung bis hin zum Phänomen der optischen Täuschung stehen bei einer Vielzahl seiner Arbeiten im Mittelpunkt. Wichtigstes Ausdrucksmittel zur Umsetzung seines künstlerischen Anliegens war auch für Vasarely die Grafik vor allem in Form umfangreicher grafischer Folgen, von denen die vier frühesten Beispiele in der Ausstellung zu sehen sind. Wenngleich kein Architekt wie Rupprecht Geiger oder Max Bill, befasste Vasarely sich mit Fragen der Gestaltung von Bauwerken bzw. des öffentlichen Raums. So führte er zum Beispiel für das Treppenhaus der Pädagogischen Hochschule in Essen 1965 eine Wandmalerei aus.

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