Franz Gertsch (*1930) gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern der Schweiz. Nach romantischen malerischen Anfängen kam Franz Gertsch ab 1965 über Collagen im Stil der Pop Art zu seinen grossformatigen fotorealistischen Gemälden und Holzschnitten, für die er heute international bekannt ist.
Im vergangenen Herbst wurde das malerische und druckgrafische Frühwerk des Künstlers präsentiert, in der aktuellen Ausstellung geht es nun darum, den reifen Künstler ab den frühen Achtziger Jahren zu zeigen. Neben den Publikumslieblingen «Johanna I» (1983/ 84) und «Silvia I» (1998) wird «Gräser I» (1995/96) ausgestellt. Eine Auswahl der grossformatigen Holzschnitte des Künstlers wird die Gemälde begleiten und ergänzen. Es handelt sich dabei um Landschaften. Die Bandbreite dieses Überblicks des Schaffens der letzten dreissig Jahre wird selbstverständlich vom 2007 begonnenen und 2011 fertig gestellten Zyklus der vier Jahreszeiten gekrönt, der als Hauptwerk im späten Schaffen von Franz Gertsch betrachtet werden kann.
Unermüdlich im Schaffensdrang, hat sich Franz Gertsch nach der Vollendung des «Frühlings» einem weiteren zyklischen Werk zugewandt. Das Museum Franz Gertsch freut sich, sein neues Gemälde erstmals zu präsentieren: Bei «Maria (Guadeloupe)» (2011/12) handelt es sich um das mittlere Gemälde eines dreiteiligen Werks, das sich unter den Stichworten «Werden – Sein–Vergehen» mit dem Lebenszyklus auseinandersetzt. Das monumentale Aktbildnis der «Maria», das nach einer auf Guadeloupe entstandenen Fotografie ausgeführt wurde, steht hierbei mit seiner überlebensgrossen Sinnlichkeit für das «Sein». Die beiden flankierenden Gemälde werden nach ihrer Fertigstellung ebenfalls im Museum Franz Gertsch enthüllt.