Foto: Museum für Aktuelle Kunst - Sammlung Hurrle Durbach
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Museum für Aktuelle Kunst - Sammlung Hurrle Durbach

Foto: Museum für Aktuelle Kunst - Sammlung Hurrle Durbach
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Almstraße 49
77770 Durbach
Tel.: 0781 93 201 403
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi-Fr 14.00-18.00 uhr
Sa, So 11.00-18.00 Uhr

Heiko Herrmann und das Kollektiv Herzogstraße

30.04.2016 - 03.10.2016

1975 fand sich in München unter dem Namen „Kollektiv Herzogstraße“ eine Gruppe von Künstlern zusammen, welche die Malerei noch lange nicht am Ende sahen und gemeinsam nach neuen Formen künstlerischen Ausdrucks suchen wollten. „Wir wollten die Fähigkeiten des Einzelnen in einem gemeinsamen Handeln bündeln und steigern zu einem Ganzen“, so Heiko Herrmann, eines der jüngsten Mitglieder der Gruppe. Der Weg, den frühere Künstlergruppen wie CoBrA oder SPUR beschritten hatten, sahen sie noch lange nicht am Ende, weder künstlerisch noch politisch im Aufbegehren gegen die Zwänge der Nachkriegsgesellschaft. Es waren sowohl Künstler wie Heimrad Prem, Helmut Sturm, Hans Matthäus Bachmayer und Renate Bachmayer, die bereits zuvor Mitglied in Künstlergruppen gewesen waren, als auch jüngere Künstler wie Dietrich Bartscht, Jutta von Busse, Heiko Herrmann, Thomas Niggl, Armin Saub, Ursula Strauch-Sachs, Diri (Dieter Strauch), Helmut Sturm und Heinz Weld. Jüngstes Mitglied und Schüler Heimrad Prems war Heiko Herrmann, 1953 in Schrobenhausen geboren und Student der Münchner Kunstakademie, der zu den großen neofigurativen Malern Deutschlands zählt und zahlreiche Kunstpreise erhalten hat.
Die Gruppe teilte sich ein Atelier und traf sich oft in Drakabygget, dem schwedischen Bauernhof von Jørgen Nash, dem Bruder Asger Jorns, wo bereits die politisch ambitionierten Künstler der Situationisten ihre künstlerischen Vorstellungen umgesetzt hatten. Die Arbeit im Kollektiv war ein Experiment, bei dem jeder eine Farbe erhielt. Da jeder das vom andern geschaffene durchstreichen, relativieren oder betonen konnte, hatte es keinen Sinn, gegenständlich zu malen. Das Ergebnis sind energiegeladene, herausfordernde Arbeiten, die vom Abenteuer des Miteinanders berichten, von Spannungen, Freundschaften und Brüchen.
1982 löste sich die Gruppe auf, wobei Heiko Herrmann bis heute in Gemeinschaftsprojekten aktiv ist, beispielsweise bei dem Künstlersymposium „Pertolzhofener Kunstdingertage“.
Die überregional bedeutende Ausstellung zeigt über 70 Arbeiten und Dokumente Heiko Herrmans und der Kollektivkünstler, sowohl aus der Hauptzeit des Kollektivs als auch spätere Entwicklungen. Im Anschluss wird die Ausstellung in der Kunsthalle Schweinfurt sowie in weiteren Städten zu sehen sein. Begleitend erscheint ein Katalog im Grafik-Verlag Frankfurt am Main.

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