Erhabene Landschaften entlang der großen Handelsstraßen Japans, eine junge Kurtisane mit lasziver Ausstrahlung oder ein Schauspieler des Kabuki-Theaters in dramatischer Pose: Die Holzschnitte des ukiyoe zeigen ein faszinierendes Bild des Lebens im Japan des 17. bis 19. Jahrhunderts. Mit den seltenen frühen ukiyoe-Drucken der Sammlung Johann Georg Geyger und den für das Museum gesicherten Meisterwerken der Sammlung Otto Riese besitzt das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main heute eine der hochwertigsten Sammlungen dieser großen japanischen Kunst in Europa.
Das Museum präsentiert die wertvollen Drucke in der Ausstellung "Das pralle Leben II. Ukiyoe aus den Sammlungen Johann Georg Geyger und Otto Riese". Die insgesamt mehr als 240 Werke liefern von den Anfängen Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die Zeit um 1850 ein faszinierendes Bild des Lebens in einem zu jener Zeit nahezu vollständig abgeschotteten Land. Die bei Reisen und Vergnügungsfahrten erlebten spektakulären Landschaften, die Helden des Kabuki-Theaters oder auch erotische Abenteuer – all dies wird zum Gegenstand jener meisterhaften Drucke, die zur Zeit ihrer Entstehung oft nicht mehr kosteten als eine Nudelsuppe und sich in breiten Schichten des bürgerlich geprägten Japan der Edo-Zeit (1603-1868) großer Beliebtheit erfreuten.
Die Ausstellung Das pralle Leben II zeigt insgesamt rund 90 Holzschnitte. Sie setzt den Erfolg der ersten Ausstellung fort, die das Museum Angewandte Kunst von April bis Oktober 2013 zeigte und ergänzt den Einblick in den wertvollen Museumsbestand an ukiyoe-Drucken. Darüber hinaus bietet der Ausstellungskatalog Helden der Bühne und Schönheiten der Nacht. Meisterwerke des japanischen Holzschnitts aus den Sammlungen Otto Riese und Johann Georg Geyger einen vertiefenden Eindruck. Weiteres Forschungsmaterial haben wir auf der Website www.ukipedia.de für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.