01.04.2009 - 03.01.2010
Das neu eröffnete chinesische Kulturzentrum (Berlin, Tiergarten) organisiert eine wichtige Ausstellung über die Kunst der weltberühmten Höhlentempel in Dunhuang am östlichen Knotenpunkt der Seidenstraßen. Kopien von zwei Höhlentempeln werden in Originalgröße nachgebaut, und somit zum ersten Mal in Berlin zu sehen sein.
Wie z.Z. im Musée Guimet, Paris, plant das Museum für Asiatische Kunst eine begleitende Ausstellung, in der Objekte aus der berühmten Turfansammlung die engen Beziehungen zwischen den Oasenstädten der nördlichen Seidenstraße gezeigt werden. Diese Objekte sind optisch beeindruckend: Seidenfragmente mit ornamentalen Mustern, Fragmente von Malereien gefasst mit Gold, und Lehmskulpturen. Die Beschriftungen werden in einer neuen Art und Weise die engen Beziehungen zwischen den verschiedenen Ateliers erklären und den Kulturaustausch in Ikonographie und Stil zeigen.
Für das Konzept "Auf dem Weg zum Humboldt Forum" wird diese kleine Ausstellung auch modellhaft sein: als Kooperation nicht nur mit dem neuen Chinesischen Kulturzentrum in Berlin, sondern auch mit der Turfanforschung der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Als Wegweiser werden die Wissenschaftler Texte (Manuskripte) und Bilder im Zusammenhang ausstellen.
Das Internationale Projekt IDP-CREA wird auch durch repräsentative originale Fotos, Glasplatten und Zeichnungen aus der wichtigen historischen Foto-Sammlung, die bis Mitte 2009 durch die Webseiten des International Dunhuang Project (British Library, London) und unseres Bildarchivs digital zugänglich werden.
Die Sonderausstellung begleitet auch die Ausstellung "Transformationen des Mitgefühls - Wandlungen einer buddhistischen Heilsgestalt" die im Nebenraum gezeigt wird.
Die Kuratorin (Dr. Lilla Russell-Smith) hat 2005 ein Buch zu diesem Thema veröffentlicht (Uygur Patronage in Dunhuang: Regional Art Centres on the Northern Silk Road, Leiden: Brill), und wird jetzt zum ersten Mal durch konkrete Beispiele einige interressante Resultate aus ihrer langjährigen Forschung auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.