Die Ausstellung vereint Briefe von den 1940er Jahren bis in die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts, die von Grafikern, Typografen, Schriftgestaltern und Verlegern geschrieben wurden. Gezeigt werden sie weniger wegen ihres Inhalts, sondern vielmehr wegen ihrer Schrift. Es handelt sich um Handschriften, deren Schreiber sich mit der Schriftreform des Engländers Alfred Fairbank (1895–1982) beschäftigt und nach dessen Vorlagen ihren eigenen handschriftlichen Ausdruck geformt haben.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich die englische Arts-and-Crafts-Bewegung für eine Erneuerung aller Zweige des Kunstgewerbes ein; Handarbeit sollte soweit wie möglich die mechanisch produzierten Industrieerzeugnisse ersetzen. In dieser Tradition schuf Alfred Fairbank nach 1921 die Grundlagen für die später nach ihm benannte Handschriftenreform.
Mit „A Handwriting Manual“ veröffentlichte er 1932 die erste umfassende Darstellung seiner Ideen. Wichtige Eigenschaften wie das Schreiben mit der Breitfeder, die Betonung von Über- und Unterlängen sowie eine geringe Schriftneigung nach rechts charakterisieren das „Fairbank’sche Modell“.